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Österreich nach Türkis-Blau

herausgegeben von Nikolaus Dimmel, Tom Schmid (Hg.)

Die türkis-blaue Regierung Österreichs fordert zum Widerstand und zur Diskussion heraus. Die Herausgeber haben linken AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und Kulturschaffenden drei Fragen gestellt: Was ist los? Was wird sein? Wer ist ein alternatives politisches Subjekt? Die 46 Antworten darauf können nur in Form von Skizzen, unfertig und selbst fragend gegeben werden. Nichts davon ist in die Sicherheit linker Scholastik eingebettet.
Die Antworten spiegeln aber auch die Mehrfachbedeutung von „zu Ende gedacht“: Was wird alles denkbar unter Türkis-Blau? Wie endet Türkis-Blau, wie kann es von links beendet werden? Jedes skizzierte Bild bleibt – für sich alleine gelesen – Fragment. In der Zusammenschau ergibt sich jedoch ein Kaleidoskop widersprüchlicher, aber auch anschlussfähiger strategischer Optionen von links.
Mit Beiträgen u.a. von: Josef Christian Aigner, Markus Binder, Eva Blimlinger, Robert Foltin, Gabriele Michalitsch, Alfred J. Noll, Erwin Riess, Richard Schuberth, Alois Stöger, Peter Turrini, Petra Ziegler und Franz Schandl.
Das Buch wurde gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, Wissenschafts- und Forschungsförderung.

Verlag: Mandelbaum
Preis: 20.00 €
Seiten: 308
Format: 15x24
ISBN: 978385476-681-0
Erschienen: Oktober 2018
lieferbar: ja

BARBARA TÓTH — Politik, FALTER 47/18 vom 21.11.2018

"Zu Ende gedacht" nennt sich der Sammelband, der versucht, Österreich "nach Türkis-Blau" zu beschreiben. Das ist natürlich doppeldeutig gemeint, denn nach einem Jahr unter Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) lässt sich noch keine Bilanz der rechtskonservativen Regierung ziehen. "Zu Ende gedacht" soll auch heißen: Was wird alles denkbar unter Türkis-Blau? Wie endet Türkis-Blau, wie kann es von links beendet werden?

Dafür haben die Herausgeber 46 Beiträge eingeholt, die alle Politikfelder abdecken. Der Jurist Oliver Scheiber schreibt beispielsweise über den "Umbruch im Rechtsstaat", die Historikerin Eva Blimlinger über "Bildung für alle? Oder doch nur für Eliten?", der Jurist und Nationalratsabgeordnete der Liste Pilz, Alred Noll, berichtet unter dem Titel "Demokratur Now" über die "Speed kills"-Methoden der neuen Regierung, über Machtverschiebungen innerhalb der Bürokratie (etwa durch die neu installierten Generalsekretäre) und Message-Control.

Ob Österreich im Jahr 2018 tatsächlich schon auf dem Weg in die illiberale Demokratie ist, wird sich erst im Nachhinein festmachen lassen. Dieser Band versammelt jedenfalls wichtige Einblicke und Bestandsaufnahmen.

Posted by Wilfried Allé Monday, August 26, 2019 4:54:00 PM Categories: Tagespolitik
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