Also im ersten Schritt muss sich die Wiener SP klar werden, dass unsere Schwesterpartei die CHP ist und nicht die AKP, die aus meiner Sicht in der Partei nichts verloren hat. Es gibt aber mitunter einen allzu "freundlichen" Umgang mit ihr, sprich in mancherlei Hinsicht ein zu intensives Naheverhältnis.
http://diepresse.com/home/innenpolitik/5182296/Breite-Allianz-verlangt-Konsequenzen-fuer-Doppelstaatsbuerger
Ich war immer für eine Verschärfung des Staatsbürgerschaftsrechtes, speziell in zwei Punkten:
* Mitgliedschaft und/oder Aktivitäten für eine terroristische Vereinigung
* Unterstützung und/oder Aktivitäten für ein diktatorisches System
Man sollte den Rotterdamer Randalierern die niederländische Staatsbürgerschaft aberkennen, denn die Türkei unter Erdogan entwickelt sich in Richtung eines diktatorischen Systems.
http://derstandard.at/2000054037557/Ausschreitungen-in-Rotterdam-Ein-Wunder-dass-es-keine-Toten-gab
Man sieht auch, dass wir uns seit den Anwerbeankommen nicht immer die besten Türken ins Land geholt haben.
Sie pochen vielfach quer durch Westeuropa auf demokratische Rechte, so z.B. für Erdogan zu demonstrieren oder zu stimmen, um diese in ihrem Herkunftsstaat einzuschränken, ja gar zu beseitigen.
Und dass die Syrer so eine hohe Asylanerkennungsquote haben, ist auch problematisch, weil man kann mir glauben, nicht alle haben einen Bezug zur westlichen Welt. Da waren ausgesprochen islamisch-konservative Geister dabei, die alle nur sagen haben müssen, in Syrien herrscht Krieg. So beinhart das klingen mag, aber Krieg alleine ist noch kein Asylgrund, wohl für subsidiären Schutz, aber nicht notwendigerweise für Asyl. Dazu braucht es eine individuell-konkrete Verfolgung, mit der Betonung auf individuell. Krieg/Bürgerkrieg ist zu allgemein.
Jedenfalls muss die Willkommenskultur durch einen realpolitischen Blick ersetzt werden. Der kann nur in einer geregelten und gesteuerten Migrationspolitik (ohne chauvnistische Anwandlungen) enden. Und wenn ich sage, dass z.B. nicht immer die besten Geister, weder in deren gesellschaftspolitischen Zugang (islamisch-lonservativ) noch in deren Bildungsgrad (es sind eben nicht massenweise Doktoren oder Ingenieure unter den Asylwerbern) unter den Asylwerbern waren und sind, so ist das nicht chauvinistisch sondern realistisch, auch im Hinblick auf die Zukunft. Integration, Arbeitsmarkt usw.
Manche befürchten, dass die Syrer die Tschetschenen von morgen sind.
https://kurier.at/chronik/oesterreich/tschetschenen-in-oesterreich-die-missglueckte-integration/232.930.003
Die Beinahe-100 Prozent-Anerkennungsquote bei den Syrern (97 Prozent konkret) wird uns wohl noch auf den Kopf fallen.
Aber viele Akteure werden in 10-15 Jahren nicht mehr in Amt und Würden sein.
Realpolitik heisst für mich aber auch in die Zukunft zu denken. Ein vernünftiger Politiker denkt in die Zukunft. Was kann eine mitunter misslungene Integration für Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, auf Stadtteile (Ghettos, Parallelwelten) usw. haben.
Gerade eine Großstadt wie Wien ist da massiv betroffen. Und wenn die Wiener SP nicht bald auf den realpolitischen Zug aufspringt, wird die Wiener SP wohl unter die Räder kommen.
Ein Wechsel zu Ludwig und eine Aufwertung der Flächen- und Wachstumsbezirke sind dringend vonnöten.
Claus Mag. Michl-Atzmüller