Mythen und Fakten zum Thema schwarz-blaue Bildungspläne
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1) Falsch ist: Schwarz-Blau sorgt für ein zukunftsfähiges Schulsystem.
Fakt ist: Was Schwarz-Blau in Sachen Schule vorhat, ist ein Rückfall in die bildungspolitische Steinzeit.
Moderne und erfolgreiche pädagogische Konzepte werden ignoriert, stattdessen wird Sanktionen, Strafen und Selektion das Wort geredet. Bezeichnend für diesen Retro-Zugang ist die geplante Abschaffung der alternativen Leistungsbeurteilungen in der Volksschule und die Rückkehr zu Ziffernnoten, Leistungsdruck und Prüfungsängsten schon bei den Jüngsten.
2) Falsch ist: Schwarz-Blau geht es in der Bildungspolitik um unsere Kinder und nicht um Ideologie.
Fakt ist: Wo ÖVP und FPÖ draufsteht, ist Ideologie samt Klientelinteressen und Elitedünkel drin.
Worum es Schwarz-Blau tatsächlich geht, hat FPÖ-Chef Strache vor kurzem ganz unmissverständlich formuliert: „Im gesellschaftspolitisch linken Schulsystem der Vergangenheit wurde Leistung nicht ausreichend eingefordert, Beurteilungen teils abgeschafft. Das wollen wir ändern.“ Damit ist klar: Hier geht‘s nicht um die Kinder und ihre Zukunft, sondern um einen reaktionären und konservativen Rückschlag.
3) Falsch ist: Für Schwarz-Blau stehen die Bedürfnisse der Eltern und Kinder im Zentrum.
Fakt ist: Mit der Abschaffung der alternativen Leistungsbeschreibung wird über die Wünsche von Eltern und SchülerInnen einfach drübergefahren.
Während die SPÖ für mehr Schulautonomie und Mitbestimmung gesorgt hat, verübt Schwarz-Blau mit der Fixierung auf Ziffernnoten einen Anschlag auf die Mitbestimmungsrechte der SchulpartnerInnen und die Wahlfreiheit der Eltern. Nicht umsonst haben sich bereits hunderte Volksschulen für alternative Beurteilungen entschieden. Denn eine Zahl kann unmöglich die facettenreichen Begabungen unserer Kinder beschreiben.
4) Falsch ist: Schwarz-Blau geht es um faire Chancen für alle Kinder.
Fakt ist: Kurz und Strache begreifen Bildung als Vorrecht für einige wenige Privilegierte.
In den schwarz-blauen Bildungsplänen wird das Festhalten am Gymnasium zementiert. Die gemeinsame Schule, die überall sonst schon längst Standard ist und echte Chancengerechtigkeit für alle Kinder bringt, wird abgelehnt.
5) Falsch ist: Schwarz-Blau setzt in Sachen Bildung auf Integration.
Fakt ist: Das Gegenteil ist der Fall, die Pläne von ÖVP und FPÖ laufen auf Spaltung und Ausgrenzung hinaus.
Die Idee reiner Ausländerklassen ist nicht durchdacht und kontraproduktiv. Denn: Wie sollen sich Kinder integrieren und die Sprache lernen, wenn sie ausgegrenzt und weggesperrt werden?
6) Falsch ist: Vorschulklassen sind das beste Mittel, um Deutschkenntnisse zu stärken.
Fakt ist: Auch hier schlägt Schwarz-Blau einen völlig falschen Kurs ein.
So ist für den renommierten Bildungswissenschafter Stefan Hopmann klar: „Vorschulklassen, da ist sich die einschlägige Literatur einig, sind ziemlicher Unsinn. Es ist viel sinnvoller, billiger und effektiver, die Kinder ganz normal am Unterricht teilnehmen zu lassen und dort zu fördern.“ (Kleine Zeitung, 30.11.2017)
7) Falsch ist: Schwarz-Blau setzt auf chancengerechte Frühförderung für alle Kinder.
Fakt ist: Die schwarz-blauen Kindergartenpläne verstärken die soziale Selektion.
Während die SPÖ ein zweites Gratis-Kindergartenjahr für alle Kinder will, plant Schwarz-Blau, das nur für Kinder ohne Deutschkenntnisse verpflichtend zu machen. Auch von gratis ist plötzlich keine Rede mehr. In Oberösterreich sieht man schon deutlich, in welche Richtung es offenbar in ganz Österreich gehen soll: Denn in Oberösterreich will die schwarz-blaue Landesregierung sogar wieder Kindergartengebühren einführen und Familien abkassieren. Qualitative Frühförderung gibt es dann nur noch für die, die es sich leisten können.
8) Falsch ist: Die schwarz-blauen Bildungspläne sind exakt durchgerechnet und budgetär gedeckt.
Fakt ist: Bis dato sind nur Grauslichkeiten, Rückschritte und Überschriften bekannt – aber keine einzige Zahl.
Populistische Schlagwörter wie „Bildungspflicht“ und „Ausländerklassen“ geistern herum – weder pädagogisch sinnvoll, noch hinsichtlich der Finanzierung durchdacht. Klar ist nur eines: Solche Retro-Maßnahmen verschlingen sinnlos Geld, das für andere, sinnvolle Maßnahmen fehlen wird.
9) Falsch ist: Die Teilhabe von Kindern mit erhöhtem Unterstützungsbedarf im Schulalltag ist Schwarz-Blau ein Anliegen.
Fakt ist: Während es in anderen Ländern schon längst keine Sonderschulen mehr gibt, soll diese Form jetzt nicht nur erhalten, sondern sogar ausgebaut werden.
Auch hier gilt wieder: Fortschrittliche Bildungspolitik geht anders. Ziel muss eine Inklusion in der Regelschule mit integrativem Unterricht sein, der behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit einer gemeinsamen Lernerfahrung gibt.