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Finanzminister Brunner und das Budget 

Brunners brisanter Budget-Bluff

Offenbar wusste das Finanzministerium schon lange, wie trist die Budgetlage ist. Die Nachricht passte nur nicht ins Wahljahr. mehr ->

Österreichs Neuverschuldung bis 2026 über EU-Schnitt, das Wachstum darunter

Mit der neuen Prognose der EU-Kommission rückt die Einleitung eines Defizit­ver­fahrens gegen Öster­reich in greif­bare Nähe. Öster­reichs Neu­ver­schul­dung bleibt hoch, das Wachs­tum schwach. mehr ->

Budgetdefizit wächst auf rund vier Prozent

Der Fiskalrat erwartet für die Jahre 2024 und 2025 ein höheres Budget­defi­zit als zu­letzt pro­gnos­ti­ziert. Für heuer rech­nen die Exper­tin­nen und Exper­ten mit einem Minus von 3,9 Pro­zent und für kom­men­des Jahr von 4,1 Pro­zent des Brut­to­in­lands­pro­dukts (BIP). mehr ->

"Eher lasse ich meinen Hund auf meine Wurst auf­pas­sen als die ÖVP auf das Geld der Steuer­zahler."
Rudolf Edlinger

Posted by Wilfried Allé Sunday, November 17, 2024 10:35:00 AM
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Felbermayr räumt Fehler in Inflationsbekämpfung ein 

Die lange zu hohe Inflation in Österreich führt Wifo-Chef Gabriel Felber­mayr auch auf Feh­ler der Re­gie­rung zu­rück. Man hät­te die Strom­preis­brem­se auch auf Erd­gas aus­deh­nen sol­len, sagte der Lei­ter des Wirt­schafts­for­schungs­ins­ti­tuts am Sonn­tag in der ORF-Pres­se­stun­de. Man hät­te auch über eine Mehr­wert­steuer­sen­kung re­den müssen.

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Kein Wort mehr zu dem Unsinn, dass die Lohn­er­hö­hungen schuld an der hohen Teue­rung seien.

Posted by Wilfried Allé Tuesday, June 11, 2024 3:44:00 PM
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Rundum-sorglos-Budget 

Leitartikel von Andreas Lampl, trend.at

Aus Angst vor der Kickl-FPÖ wirft die ÖVP öko­no­mi­sche Ver­nunft über Bord. Die Über­nahme von Leader­ship wäre nach­hal­tiger für sie.

Innerhalb der ÖVP ver­kör­pert Magnus Brun­ner eine er­freu­li­che Be­son­nen­heit. Um­so mehr zeugt das unter sei­ner Ägi­de vor­ge­leg­te Staats­bud­get von der Rat­losig­keit, die in der Re­gie­rung augen­schein­lich um sich ge­grif­fen hat: wie auf den Um­frage-Hype der FPÖ rea­gie­ren?

Das Budget spricht da jedenfalls nicht für Sou­veräni­tät. Der Finanz­mi­nis­ter musste sich offen­bar dem Dik­tat des "Koste es, was es wolle!" sei­ner Par­tei beu­gen. Brun­ner kün­digt wohl eine Rück­kehr zum Nor­mal­zu­stand an. Aber wenn die Er­hö­hung der Neu­ver­schul­dung auf 20,9 Mil­liar­den Euro für 2024 die neue Nor­ma­li­tät aus­drückt, lässt das nichts Gu­tes hof­fen. Das ein­zig Sta­bi­le das Staats­defi­zit: bis 2027 im­mer um die 2,7 Pro­zent des BIP.

"Belohnung von Leistung" steht zwar in den Über­schrif­ten zum Bud­get. Kon­kre­te Maß­nah­men da­zu wer­den nicht auf­ge­lis­tet, etwa So­zial­staats­re­for­men, um Ar­bei­ten attrak­ti­ver zu machen.

Reformverweigerung herrscht auch bei Pen­si­onen und Sub­ven­tio­nen. Zum Ren­ten­sys­tem fal­len der Re­gie­rung ledig­lich An­rei­ze für Men­schen ein, die frei­wil­lig län­ger ar­bei­ten wol­len. Ge­nau die sind aber nicht ver­ant­wort­lich da­für, dass der tat­säch­li­che Pen­sions­an­tritt noch im­mer deut­lich unter dem ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen liegt. Eine Er­hö­hung des An­tritts­al­ters wird aus Angst vor Wider­stand nicht ein­mal igno­riert, ob­wohl schon 2027 ein Vier­tel der Bundes­aus­ga­ben, 35 Mil­liar­den Euro, in Ren­ten fließen werden.

Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker bringt auf den Punkt, was das ak­tu­el­le po­li­ti­sche Mind­set so be­droh­lich macht: "Ein Bud­get kann kein Sorg­los­pa­ket für alle sein." An al­len Ecken und En­den Geld aus­zu­ge­ben ist eine kurz­sich­ti­ge Stra­te­gie ge­gen schlech­te Um­frage­werte. Und für Poli­ti­ker eben­so wenig nach­hal­tig wie für die Staats­fi­nan­zen. Denn der Ge­wöh­nungs­ef­fekt führt, wie sich in Öster­reich nicht erst seit der Pan­de­mie zeigt, nur zu ei­ner stän­dig stei­gen­den An­spruchs­hal­tung. Mit ban­gem Blick auf den Vor­wahl­kampf mahnt der Chef des Fis­kal­rats, Chris­toph Badelt, da­mit auf­zu­hören, "Geld zu ver­schwenden".

In eine völlig andere Richtung geht die Budget­kri­tik von FPÖ-Ob­mann Her­bert Kickl. Er pran­gert die Aus­ga­ben für die Pan­de­mie­be­kämp­fung, für den Klima­schutz und die Kos­ten der Russ­land-Sank­tion­en an. Man sollte mei­nen, dass eine Volks­par­tei wie die ÖVP re­la­tiv leich­tes Spiel hät­te, eines Klima­wan­del­leug­ners, der sich einem für Eu­ropa brand­ge­fähr­li­chen Dik­ta­tor an den Hals wirft, Herr zu wer­den, ohne mil­liar­den­teure Be­ruhi­gungs­pil­len zu ver­teilen.

Lassen sich Extrempopulisten à la FPÖ, denen es gar nicht um einen funk­tio­nie­ren­den Staat geht, weil sie sich aufs Schü­ren von Un­zu­frie­den­heit be­schrän­ken, nicht mehr in die Schran­ken wei­sen, in­dem man eine glaub­wür­di­gere Poli­tik da­ge­gen­setzt? Die tür­kis­schwar­zen Schalt­zen­tra­len machen im­mer mehr den Ein­druck, dass sich diese Ein­schät­zung durch­ge­setzt hat - und feh­lende Füh­rungs­quali­tät er­setzt.

Allerdings führte Selbstaufgabe noch selten zu lang­fris­ti­gen Er­fol­gen. Wie eine Ge­ne­sung als Par­tei der bür­ger­liche Mit­te und der wirt­schaft­li­chen Ver­nunft ge­lin­gen soll, wenn man An­lei­hen bei einer Be­we­gung nimmt, die für das Ge­gen­teil von bür­ger­li­cher und öko­no­mi­scher Ver­ant­wor­tung steht, bleibt un­be­ant­wor­tet. Auf der an­de­ren Seite macht übri­gens auch Andreas Babler ge­rade die Er­fah­rung, dass linker Popu­li­smus eben­falls nicht zwangs­läu­fig die durch­schla­gende Ant­wort auf Kickl ist.

Ein zugegeben banales Beispiel ist die Ver­ba­nnung des Rau­chens aus der Gas­tro­no­mie. Auch da­ge­gen lief die FPÖ vehe­ment Sturm, mobi­li­sier­te Ge­gen­wehr und pro­phe­zeite ein Wirts­haus­ster­ben nie ge­kannten Aus­maßes. Ganz rasch war das kein Thema mehr und als Bei­trag zur Volks­ge­sund­heit mehr oder weni­ger zu 100 Pro­zent ak­zep­tiert.

Für die Gesundung der Staatsfinanzen zu sorgen, ist un­gleich schwie­ri­ger. Kann aber - mit Rück­schlä­gen auf dem Weg dort­hin - eben­so ge­lin­gen, wenn das Thema be­harr­lich und glau­bwür­dig be­setzt wird. Selbst in Polen ver­half die Er­hö­hung von Kin­der­geld und Pen­sio­nen weni­ge Tage vor der Wahl der natio­nal-auto­ri­tä­ren PiS dank eines über­zeu­gen­den Kon­tra­hen­ten Donald Tusk nicht zum Wahl­sieg. Prob­leme ver­schwin­den nicht, wenn sie vor­über­ge­hend mit viel Steuer­geld zu­ge­deckt wer­den. Ab­hilfe kann nur Leader­ship schaf­fen, an der es der öster­rei­chi­schen Poli­tik noch nie so sehr man­gel­te wie gerade jetzt.

Den Optimismus, den Magnus Brunner in seiner Budget­rede so be­schwo­ren hat, sollte er da­rauf aus­richten, dass die Mehr­heit der Men­schen ver­ste­hen kann, dass weder ein gön­ner­haf­ter Nanny-Staat, der vor­gibt, ihnen jede Selbst­ver­ant­wor­tung er­spa­ren zu kön­nen, die Lö­sung ist - noch ein auto­kra­ti­sches Sys­tem, das ihnen Geld ver­spricht, um die ei­gene Macht zu ze­men­tie­ren. Ein Sys­tem, das Kickl gerne von Ungarn ko­pie­ren würde.

Posted by Wilfried Allé Friday, October 27, 2023 3:21:00 PM
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CO2-Steuer in Österreich ab 1. Oktober 2022 

Damit wird nicht nur Treibstoff teurer

Statt wie ursprünglich geplant im Juli 2022 wird die CO2-Steuer erst mit 1. Oktober 2022 eingeführt. Eine weitere Verschiebung oder gar Aussetzung, wie sie auch aktuell angesichts der hohen Energiepreise gefordert wurde, wird es nicht geben.

Wie hoch der Preisanstieg mit der Einführung der CO2-Steuer konkret ausfallen wird, hat das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO berechnet. Demnach wird der Einstiegssatz einen Preisanstieg von 7,7 Cent (inkl. MWst.) je Liter Benzin und 8,8 Cent (inkl. MWSt) je Liter Diesel zur Folge haben. Für Erdgas werde der Preis vorerst um 7,3 Cent (inkl. MWSt.) je m³ steigen, beim Heizöl ist ein Preisanstieg von 9,7 Cent (inkl. MWSt.) zu erwarten.

Mit der geplanten jährlichen Anhebung der CO2-Steuer werden auch die Treibstoffpreise Jahr für Jahr weiter steigen. Dem WIFO zufolge sind folgende Preisanstiege (inklusive Mehrwertsteuer) aufgrund des CO2-Preises zu erwarten:

 CO2-Preis   Benzin   Diesel   Erdgas   Heizöl 
 2022: 30€/t   +7,7 Cent/Liter   +8,8 Cent/Liter   +7,3 Cent/m³   +9,7 Cent/Liter 
 2023: 35€/t   +9,0 Cent/Liter   +10,3 Cent/Liter   +8,5 Cent/m³   +11,4 Cent/Liter 
 2024: 45€/t   +11,5 Cent/Liter   +13,3 Cent/Liter   +10,9 Cent/m³   +14,6 Cent/Liter 
 2025: 55€/t   +14,1 Cent/Liter   +16,2 Cent/Liter   +13,4 Cent/m³   +17,9 Cent/Liter 
Quelle: WIFO-Berechnungen basierend auf Emissionsfaktoren des UBA
Posted by Wilfried Allé Friday, September 30, 2022 6:39:00 PM
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Gewinn-Preis-Spirale durchbrechen – Plädoyer für eine schlagkräftige Anti-Teuerungskommission 

Krisenbewältigung nur mit strategischen Preiskontrollen

Die Preise für Lebensmittel wie Sonnenblumenöl oder Weizenmehl haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Wegen der Teuerung bei Strom, Gas, Fernwärme, Sprit oder Pellets und Holz wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie ihre Lebenshaltungskosten bestreiten sollen.  Steigende Inflation ist aus der Sicht der Bundesregierung ein unabwendbares Schicksal. Doch die Ursache der Inflation ist nicht nur der kriegsbedingte Anstieg der Energiepreise. So manches Unternehmen verdient gut am Krieg. Preiskontrollen und Preisregulierung wären wichtige Instrumente zur Durchbrechung der Gewinn-Preis-Spirale – und sie sind letztlich notwendige Markteingriffe angesichts der sich weiter zuspitzenden Krise.

Krisenbewältigung nur mit strategischen Preiskontrollen
Wer noch immer glaubt, man könne die möglicherweise bald zweistelligen Inflationsraten mit traditionellen Instrumenten der Geld- und Fiskalpolitik in den Griff bekommen, verkennt die Dramatik der ökonomischen Lage. Es drohen soziale Verwerfungen, die die Kapitulation vor dem ungezügelten Marktgeschehen mit sich bringen. Mit der weiteren Zuspitzung der Krise wird auch klar, dass es um mehr geht als nur um Wettbewerbskontrolle. Ohne Markteingriffe, die gezielte, strategische Preiskontrollen mit einschließen, lässt sich diese Krise nicht bewältigen.

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Posted by Wilfried Allé Monday, September 12, 2022 10:22:00 AM
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Alles richtig gefördert? 

Jetzt braucht es TRANSPARENZ!

Der Stoff aus dem sich Förderung á la ÖVP-Vorstellungen speist. Schnelle Abwicklung in Verbindung mit null Transparenz und Kontrolle, bei gleichzeitiger Ausschaltung von Fachleuten (Finanzbeamte), die auf die Republik vereidigt sind, nicht aber auf die Familie.

https://www.derstandard.at/story/2000138215286/alles-richtig-gefoerdert ->
https://www.derstandard.at/story/2000138216056/es-kostet-nur-die-demokratie-egal ->
https://neuezeit.at/cofag-rechnungshof/ ->

Posted by Wilfried Allé Friday, August 12, 2022 6:41:00 PM
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Wien fordert dringenden Schulterschluss zwischen Bund und Ländern  

Großhandelspreise für Strom und Gas in den vergangenen Wochen noch einmal massiv gestiegen
Teuerungen: Wien fordert Bund zum entschlossenen Handeln auf

Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind in den vergangenen Wochen noch einmal massiv gestiegen. Früher oder später wird diese Erhöhung auch bei den Endkund*innen ankommen. Deshalb drängt Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke auf eine bundeseinheitliche Lösung gegen die Teuerungen sowie für die Stärkung der Versorgungssicherheit. Ein Schulterschluss zwischen Bund und Ländern sei dringend notwendig. „Es ist höchste Zeit für das Anziehen einer Energiepreisbremse und finanzielle Entlastung in den Haushalten und Betrieben vom Bodensee bis zum Neusiedlersee“, so Hanke. In einem ersten Schritt sollen dazu 200 bis 300 Euro pro Haushalt auf die Stromrechnung gutgeschrieben werden. Fürs Heizen soll es weitere Unterstützungen geben. Wien hat mit der Energieunterstützung plus in Höhe von rund 250 Millionen Euro bereits rasch gehandelt. Rund 240.000 Haushalte erhielten einen Bonus. Außerdem kommt im vierten Quartal der Wiener Energiebonus '22 zur Auszahlung. Davon profitieren rund eine Million Wiener*innen. Die Stadt setzt außerdem künftig vermehrt auf das Energiesparen: Schon jetzt ist der Energieverbrauch pro Kopf in Wien der geringste in ganz Österreich.

Posted by Wilfried Allé Monday, August 8, 2022 9:10:00 AM
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Die Preise explodieren! Sagen wir STOPP! 

Demonstrieren wir unseren Willen!

Es reicht!  Gehen wir gemeinsam österreichweit auf die Straße.

Die Preise steigen ohne Ende und Konzerne streichen Rekordgewinne bei Energie, Sprit und Lebensmitteln ein. Die Rechnung zahlen wir alle, und wenn jetzt nichts geschieht, dann ist das erst der Anfang der Teuerungswelle. Darum sagen wir jetzt STOPP! Die Politik muss endlich handeln und kann nicht mehr tatenlos zusehen, wie unser Leben unleistbar wird.

Es reicht! Wir gehen auf die Straße! Steh jetzt mit uns auf und komm am 17. September 2022 um 14 Uhr zu einer der bundesweiten „Preise runter!”-Demos: https://preiserunter.oegb.at/


Allen Zweiflern sei ins Stammbuch geschrieben:

Das, was SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi Wagner seit langem fordert, kann doch nicht so falsch sein, wenn mittlerweile auch UN-Generalsekretär diese Forderung aufstellt:

"Steuer auf Rekordgewinne".

Posted by Wilfried Allé Thursday, August 4, 2022 10:20:00 AM
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Was wir haben - was wir brauchen 

Essay von Hannes Androsch

Was wir haben:

  • Eine handlungsunfähige Regierung.
  • Keinen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte.
  • Einen weltfremden Ankündigungspopulismus.
  • Hasserfüllte Spaltung.
  • Selbstbedienende Freunderlwirtschaft.

Was wir brauchen:

  • Eine stabile, handlungsfähige und handlungsbereite Regierung.
  • Orientierung und Perspektiven.
  • Einen wirksamen Modernisierungsschub.
  • Einen Schulterschluss und Handlungsmut aller konstruktiven gesellschaftlichen Kräfte, um zu neuen Ufern, einer neuen Normalität in Sicherheit und Wohlstand zu gelangen.
  • Solidarität, Zusammenhalt und Kooperation um globale und gesellschaftliche Herausforderungen aufzunehmen und zu bewerkstelligen.
  • Eine Politik, die die breite Mehrheit der Bevölkerung wieder ins Zentrum rückt und klaren Abstand nimmt von machtergreifenden Eigentümern kapitalstarker Organisationen.
  • Eine Medienlandschaft, die ihrer Funktion als 4. Säule der Demokratie nachkommend - frei von finanziellen Abhängigkeiten - für unsere Gesellschaft arbeiten und wirken kann.

https://www.trend.at/standpunkte/hannes-androsch-aufbruch-ufern-normalitaet-12425346

Posted by Wilfried Allé Wednesday, February 16, 2022 8:26:00 PM
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Die Schuldenbremse ist eine Klimaschutzbremse 

Wohl aus ideologischen und wahltaktischen Gründen wollen ÖVP, FPÖ und NEOS noch vor der Wahl die Schuldenbremse beschließen. Damit wird eine Politik einzementiert, welche einer fortschrittlichen Klimapolitik diametral entgegensteht. Der folgende Beitrag macht dies anhand von zehn Argumenten deutlich. mehr ->

Posted by Wilfried Allé Thursday, August 29, 2019 8:03:00 PM
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Schuldenbremse 

Warum Schuldenbremse in die Bundesverfassung geschrieben keine so gute Idee ist

Vier gewichtige Gründe dafür, dass eine Schuldenbremse nicht in die Bundesverfassung geschrieben werden sollte.

von

In Österreich wird diskutiert, ob eine Schuldenbremse in die Verfassung geschrieben werden soll. Dies wäre eine strengere Regelung, als die EU-Normen es vorschreiben – ein sogenanntes Gold Plating. Dabei ist es überraschend, dass ausgerechnet die Parteien, die sonst gegen ein Gold Plating von bestehenden EU-Regelungen auftreten – ÖVP, FPÖ, Neos –, dafür sind. Wirtschaftspolitisch gesehen ist dies aus folgenden Gründen keine gute Idee:

1. Der Staat kann nicht auf Konjunkturabschwung reagieren: Es war ein Problem des Stabilitäts- und Wachstumspaktes (SWP) der EU, dass er vom einstigen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi als dumm bezeichnet wurde. Mittlerweile wurde der SWP reformiert, er berücksichtigt die Konjunkturentwicklung, sodass eine prozyklische Fiskalpolitik in den Abschwung hinein vermieden werden kann.

Unter Schwarz-Blau passierte 2001 mit Karl-Heinz Grassers Nulldefizit genau dies, wodurch das Wachstum in Österreich stärker einbrach als im Rest der EU. Es entstand ein Wachstumsrückstand gegenüber der restlichen EU. Der Wachstumseinbruch führte zu höheren Budgetdefiziten und Arbeitslosigkeit, sodass das Nulldefizit eine einmalige Erscheinung war. Insgesamt hatte Österreich in der Regierungszeit von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel erstmals seit den 1970er-Jahren einen Wachstumsrückstand gegenüber dem Rest der EU.

2016 gelang es der SPÖ-ÖVP-Regierung durch eine expansive Fiskalpolitik – Anstieg des Defizits von einem auf 1,6 Prozent des BIP –, das Wachstum in Österreich, das bei etwa einem Prozent gelegen war, in Richtung drei Prozent zu bringen. Österreichs Wachstum wurde damit über den EU-Durchschnitt gehoben. Das Defizit sank schon 2017 wieder auf 0,7 Prozent des BIP. Österreich wuchs aus Defizit und Schulden heraus. Die türkis-blaue Regierung profitierte von diesem Wachstum und musste keine Konsolidierungsmaßnahmen setzen. Im Gegenteil, das um Struktureffekte bereinigte Defizit stieg 2018 sogar wieder an.

Ohne eine antizyklische Fiskalpolitik hätten wir nach 2008 eine große Depression wie in den 1930er-Jahren erlebt. International wird daher wieder stärker auf antizyklische Fiskalpolitik mit „deficit spending“ gesetzt. Dieses sollte allerdings tatsächlich antizyklisch und nicht wie jetzt in den USA prozyklisch eingesetzt werden.

2. Zukunftsinvestitionen werden behindert: In Deutschland gibt es schon seit Jahren eine Schuldenbremse mit Nulldefizit. Dies allerdings um den Preis, das die Infrastruktur nicht erneuert wurde, sondern nun zerbröselt. Vor allem Autobahnen und Bahn sind in einem schlechten Zustand. Österreich hat mehr in seine Verkehrsinfrastruktur investiert, hatte ein höheres Defizit, aber jetzt eine bessere Infrastruktur.

In Deutschland wurde eine Expertenkommission der Bundesregierung zur Infrastrukturfinanzierung eingerichtet. 2014 wurde ich eingeladen, das Asfinag-Modell zur außerbudgetären Finanzierung von Autobahnen vorzustellen. Es wurde besser als die in Deutschland praktizierten Public-private Partnerships bewertet. Die Kommission schlug es daher vor, Vizekanzler Sigmar Gabriel und Finanzminister Wolfgang Schäuble befürworteten es. Es wird derzeit umgesetzt. Die deutschen Experten waren insbesondere davon angetan, dass mit dem Asfinag-Modell auch Probleme mit der Schuldenbremse gelöst werden können.

Auch der Direktor des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, kritisiert die Schuldenbremse. „In Zeiten niedriger Zinsen und eines großen Investitionsbedarfs nimmt sie der Politik den nötigen Spielraum.“ Da die Zinsen niedriger sind als das Wachstum, führt eine Schuldenaufnahme auch zu keiner intergenerationalen Umverteilung.

3. Budgetstruktur wird nicht berücksichtigt: Von Türkis-Blau wurde die Budgetstruktur verschlechtert. Die Mittel für Investitionen wurden gekürzt und die Transfers (Kindergeld) erhöht. So wurden die Mittel für den Bahnausbau gegenüber den vorher geplanten Ausbauplänen um etwa 1,8 Mrd. Euro gekürzt. Dies in Zeiten, in denen Österreich Probleme mit dem CO2-Ausstoß im Verkehr hat und eigentlich die Bahn fördern sollte.

Die Transfers wurden mit dem Kindergeld um etwa 1,5 Mrd. Euro jährlich erhöht. Die Kürzung bei den Investitionen führt, da sie einen höheren Fiskalmultiplikator haben als die Transfers, zu einem geringeren Wachstum. Das Kindergeld wurde außerdem so gestaltet, dass die Mitnahmeeffekte groß sind, die Mittel oft gespart und nicht konsumiert werden. Dies schwächt das Wachstum maximal. Ein sinnvolles Gegensteuern gegen den internationalen Konjunkturabschwung wäre besser über Investitionen in Kinderbetreuungseinrichtungen erfolgt.

4. Potenzielle Budgetbelastungen werden nicht berücksichtigt: In den letzten Jahrzehnten waren Finanz- und Bankenkrisen desaströs für die Budgets der betroffenen Länder. Sie führten zu gewaltigen Anstiegen des Defizits und der Schulden – in Österreich dazu als Stichwort Hype Alpe Adria.

Unter Schwarz-Blau I wurden ab 2000 gewaltige Ungleichgewichte aufgebaut – Exposure der österreichischen Banken in Osteuropa in der Größenordnung von 100 Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung, den höchsten Bestand an Fremdwährungskrediten in der EU, Reserven der Notenbank – acht Milliarden Euro – für Budgetkosmetik ausgeräumt, die dann in der Krise fehlten.

Ich habe bereits 2003 vor der neoliberalen Politik der Regierung, die zu Finanzkrisen führen würde, gewarnt: „Die Frage ist nicht, ob, sondern wann die nächste Krise, der nächste Crash kommt und wie wir darauf vorbereitet sind.“

Österreich war daher von der Finanzkrise ab 2008 stark betroffen. 2009 war Österreich in einer ähnlich kritischen Lage wie Griechenland, die Versicherungsprämien für eine Staatspleite Österreichs (CDS-Spreads) lagen auf griechischem Niveau. Die Märkte schätzten eine Pleite Österreichs als ebenso wahrscheinlich ein wie eine Pleite Griechenlands. Österreich wurde damals durch die Hilfen der EU und des IWF sowie das entschlossene staatliche Handeln der SPÖ-ÖVP-Regierung gerettet.

Mit dem Versagen von Türkis-Blau in der Klimapolitik droht wieder ein Desaster mit hohen Kosten für das Budget. Die frühere Umweltministerin Elisabeth Köstinger hat bereits zugegeben, dass wegen Nichterfüllung der Klimaziele CO2-Zertifikate um bis zu 6,6 Mrd. Euro erworben werden müssen; andere Schätzungen gehen von bis zu neun Milliarden Euro Schaden aus. Das Climate Change Centre Austria (CCCA) rechnet sogar mit einem Gesamtschaden von 30 bis 40 Mrd. Euro für das Budget. Das sind zumindest Budgetbelastungen wie einst durch die Pleite der Hypo Alpe Adria.

Es sind dringend konkrete Maßnahmen zu Verringerung der CO2-Emissionen zu setzen, um diesen Schaden zu vermeiden. Allgemeines Blabla wie „Chefsache Klimapolitik“ oder „Fokus auf Wasserstoffautos“ helfen da nicht.


DER AUTOR

Mag. Franz Nauschnigg ist seit 2000 Leiter der Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Er ist Mitglied in internationalen Gremien, z. B. der Gruppe der EZB-Ratskoordinatoren, dem International Relations Committee des Eurosystems/ESZB. Publikationen zu europäischer Integration, Währungspolitik, Kapitalverkehr, Finanzkrise.

Posted by Wilfried Allé Wednesday, August 28, 2019 10:42:00 AM
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Mindestsicherung Neu 

Schlechte Aussichten für arme Kinder (und ihre Eltern)!

Kürzlich hat die Bundesregierung ihr Konzept zur Mindestsicherung Neu vorgestellt.
Die Mindestsicherung Neu im Detail
Im Rahmen des Ministerratsvortrags vom 28.5.2018 wurden die Eckpunkte der angepeilten Neuregelung präsentiert. Sie inkludieren:

  • Eine maximale Leistungshöhe von 863 Euro für Alleinstehende pro Monat,
  • Den darin enthaltenen sogenannten Arbeitsqualifikationsbonus in der Höhe von 300 Euro,
  • Die restlichen 563 Euro können von den Bundes­ländern nach eigenem Er­messen auf die Leis­tung für den Le­bens­un­ter­halt und jene für den Wohn­auf­wand auf­ge­teilt wer­den.
  • Ergänzende Leistungen für weitere Erwachsene und Kinder im Haushalt, wobei für das erste Kind maximal 25 % des Allein­ste­hen­den-Richt­satzes ge­zahlt wer­den (215 Euro), für das zwei­te 15 % (129 Euro) und für je­des wei­tere Kind nur mehr fünf Pro­zent (43 Euro). Paare sol­len zu­künf­tig maxi­mal 140 % des Richt­satzes er­halten.
  • Maximal 100 Euro mehr für das erste Kind von AlleinerzieherInnen, 75 Euro für das zweite, 50 Euro für das dritte und 25 Euro für jedes weitere Kind,
  • Die Verknüpfung des Arbeitsqualifikationsbonus mit dem Erreichen des Pflichtschulabschlusses in Ös­ter­reich oder, sofern dieser nicht nach­ge­wie­sen werden kann, mit Deutsch­kennt­nis­sen auf dem Ni­veau B1 (Haupt­schul­ab­schluss) oder Eng­lisch­kenn­tnis­sen auf dem Ni­veau C1. Da­zu kom­men wei­tere Kri­terien, wie Quali­fi­zierungs­maß­nahmen, eine unter­schrie­bene In­te­gra­tions­ver­ein­barung oder ein ab­ge­schlos­se­ner Werte­kurs.
  • Eine fünfjährige Wartefrist für EU-BürgerInnen und Dritt­staats­an­gehörige, bevor sie An­spruch auf eine Leis­tung aus der Mindest­si­che­rung haben.

Während die Beträge und Richtsätze in der Mindestsicherung Neu immer als Obergrenze zu verstehen sind, sind jene der alten Mindest­sicherung Unter­grenzen. Das heißt, es war den Ländern bisher immer mög­lich, mehr aus­zahlen. Auf­grund dieses wich­tigen Unter­schieds ist es sehr wahr­schein­lich, dass die Dif­fe­renz zwi­schen bis­her­iger und zu­künf­tiger Re­ge­lung noch größer aus­fal­len wird, als es auf den ersten Blick scheint.

In welch prekärer Situation Kinder jetzt schon sind, die in Haus­halten mit Mindest­sicherungs­bezug leben, zeigen die aktuellen Forschungsergebnisse von Statistik Austria: Diese Kinder leben viel öfter als ihre Alters­ge­nos­sen in zu kleinen Wohnungen und können oft nicht an mit Kos­ten ver­bun­denen Frei­zeit- oder Schul­ak­ti­vi­tä­ten teil­nehmen. Es ist für sie auch sehr oft nicht mög­lich, Freunde ein­zu­laden oder neue Klei­dung zu be­kom­men. Die Min­dest­si­cherung Neu wird diese Si­tu­ation wei­ter ver­schlim­mern!In welch pre­kärer Si­tu­ation Kin­der jetzt schon sind, die in Haus­halten mit Mindest­si­che­rungs­be­zug leben, zei­gen die ak­tu­ellen For­schungs­er­geb­nis­se von Sta­tis­tik Aus­tria: Diese Kinder leben viel öfter als ihre Alters­ge­nos­sen in zu kleinen Woh­nungen und kön­nen oft nicht an mit Kosten ver­bun­denen Frei­zeit- oder Schul­ak­ti­vi­tä­ten teil­nehmen. Es ist für sie auch sehr oft nicht mög­lich, Freun­de ein­zu­la­den oder neue Klei­dung zu be­kom­men. Die Mindest­sicherung Neu wird diese Si­tu­ation wei­ter ver­schlim­mern!

Ganz offensichtlich schiebt sie Bundes­re­gierung Aus­länder­Innen als Be­grün­dung vor, um die Mindest­si­cherung für alle – auch für die Ös­ter­reicher­Innen – zu kür­zen.
Das wird dazu führen, dass die Armuts­ge­fähr­dung steigt und eine immer größere Zahl von Men­schen um schlecht be­zahlte, pre­käre Ar­beit kon­kur­riert. Und damit wird in Zu­kunft auch der Druck auf die Be­schäf­tig­ten stei­gen!

mehr ->

Posted by Wilfried Allé Sunday, June 17, 2018 8:36:00 PM
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Budget der vergebenen Chancen? 

Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft "Working Paper-Reihe der AK Wien"

von Romana Brait, Georg Feigl, Pia Kranawetter, Markus Marterbauer; April 2018.

Die neue Regierung kann im vorliegenden Doppel­budget 2018/19 und den bei­den Bun­des­fi­nanz­rahmen­ent­wür­fen auf einem kräf­tigen Wirt­schafts­auf­schwung auf­bau­en.
Die Überwindung der budgetären Effekte der Fi­nanz­kri­se führt zu einem ra­schen Rück­gang der Staats­schul­den­quo­te, die im Jahr 2015 mit 84 Pro­zent des BIP ihren Höchst­stand er­reicht hat­te. Der tie­fe Wirt­schafts­ein­bruch sowie Ka­pi­tal­sprit­zen und Staats­über­nahmen von ma­roden Ban­ken drück­ten ab 2009 die Staats­ein­nahmen und er­höhten die Staats­aus­ga­ben sowie das Budget­defi­zit. Nun prä­gen die ge­gen­tei­ligen Ent­wick­lungen der selben Fak­toren aber auch den zü­gi­gen Rück­gang der Ver­schul­dung. Seit 2016 sin­ken die Staats­schul­den da­her kon­ti­nu­ier­lich – bis auf 74,5 Pro­zent des BIP im Jahr 2018.
Entgegen dem in der Budget­rede (von Türkis/Blau) an­ge­kün­dig­ten „Wende­punkt in der Budget­po­li­tik“ unter­schei­det sich der Pfad des struk­tu­rel­len De­fi­zits 2018 bis 2020 nur wenig von jenem des letzten Stra­te­gie­be­richts (von Rot/Schwarz) aus 2016.
Hilfe! Versteht das wer? Wo ist da der Wendepunkt in der Budget­po­li­tik?

zur AK Budgetanalyse 2018-2022 ->

Posted by Wilfried Allé Sunday, June 17, 2018 1:34:00 PM
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