Es ist schon so, dass die Kosmopoliten im Recht sind: Zuwanderung und Diversität sind die Zukunft. So zu tun, als könnten wir in die 50er-Jahre zurückkehren, ist nicht realistisch und auch nicht in unserem Interesse. Rein demografisch brauchen wir Zuwanderung, aber nicht jede Art von Zuwanderung. Wir müssen sie steuern.
Im Moment ist die Zuwanderung weitgehend ungesteuert, gerade wenn man etwa an die Flüchtlingsmigration denkt. Wir erleben momentan vor allem Zuwanderung, die keine besonders gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt hat, die die Renten- und Sozialkassen nicht ent-, sondern eher belastet.
Hunderttausende Menschen sind arbeitslos, zigtausende Jugendliche haben keinen Ausbildungsplatz, die Reallöhne liegen auf dem Niveau von Anfang der 1990er Jahre. Deutschland hat z.B. einen der größten Niedriglohnsektoren Europas, prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Zeitarbeit und "Kapovaz" erreichen immer neue Rekordwerte etc. Österreich liegt zwar etwas besser, aber diese 'Vorbildwirkung' zeigt auch bereits bei uns erste Spuren. Und ständig wird von einem "Arbeitskräftemangel" gesprochen. Soll die Zukunft so aussehen, dass alle Arbeitnehmer zum Mindestlohn oder gar darunter arbeiten und sich die Löhne sukzessive an das Niveau in den osteuropäischen und fernöstlichen Ländern angleichen? Davon sind auf längere Sicht natürlich nicht nur die Einkommen selbst betroffen. Parallel dazu werden sich parallel auch die Sozialleistungen nach unten entwickeln. Warum? Weil für unser Sozialsystem die Bruttolohnsumme das Maß aller Dinge ist und nicht etwa die Wertschöpfung.
Eine falsch verstandene Zuwanderungspolitik vermischt mit Asylgewährung bringt nur Verwirrung, kreiert Ängste - die gerne zur Machterhaltung resp. -erlangung geschürt werden, ohne praktikable Lösungen an der Hand zu haben und Unbehagen. Zurück bleibt eine gespaltene Gesellschaft, die dadurch mit sich selbst beschäftigt ist. Ein idealer Spielball für Populisten. Erhärtet werden diese Wahrnehmungen durch ein gerüttelt Maß an Anpassungsunwilligkeit der 'Neuankömmlinge' an ihre neu gewählte Heimat. Aber gerade diese Anpassungswilligkeit erwarten die hier seit langer Zeit ansässigen Menschen von den sog. Neuankömmlingen. mehr ->
Posted by Wilfried Allé
Sunday, March 19, 2017 11:53:00 AM
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