Schlechte Aussichten für arme Kinder (und ihre Eltern)!
Kürzlich hat die Bundesregierung ihr Konzept zur Mindestsicherung Neu vorgestellt.
Die Mindestsicherung Neu im Detail
Im Rahmen des Ministerratsvortrags vom 28.5.2018 wurden die Eckpunkte der angepeilten Neuregelung präsentiert. Sie inkludieren:
- Eine maximale Leistungshöhe von 863 Euro für Alleinstehende pro Monat,
- Den darin enthaltenen sogenannten Arbeitsqualifikationsbonus in der Höhe von 300 Euro,
- Die restlichen 563 Euro können von den Bundesländern nach eigenem Ermessen auf die Leistung für den Lebensunterhalt und jene für den Wohnaufwand aufgeteilt werden.
- Ergänzende Leistungen für weitere Erwachsene und Kinder im Haushalt, wobei für das erste Kind maximal 25 % des Alleinstehenden-Richtsatzes gezahlt werden (215 Euro), für das zweite 15 % (129 Euro) und für jedes weitere Kind nur mehr fünf Prozent (43 Euro). Paare sollen zukünftig maximal 140 % des Richtsatzes erhalten.
- Maximal 100 Euro mehr für das erste Kind von AlleinerzieherInnen, 75 Euro für das zweite, 50 Euro für das dritte und 25 Euro für jedes weitere Kind,
- Die Verknüpfung des Arbeitsqualifikationsbonus mit dem Erreichen des Pflichtschulabschlusses in Österreich oder, sofern dieser nicht nachgewiesen werden kann, mit Deutschkenntnissen auf dem Niveau B1 (Hauptschulabschluss) oder Englischkenntnissen auf dem Niveau C1. Dazu kommen weitere Kriterien, wie Qualifizierungsmaßnahmen, eine unterschriebene Integrationsvereinbarung oder ein abgeschlossener Wertekurs.
- Eine fünfjährige Wartefrist für EU-BürgerInnen und Drittstaatsangehörige, bevor sie Anspruch auf eine Leistung aus der Mindestsicherung haben.
Während die Beträge und Richtsätze in der Mindestsicherung Neu immer als Obergrenze zu verstehen sind, sind jene der alten Mindestsicherung Untergrenzen. Das heißt, es war den Ländern bisher immer möglich, mehr auszahlen. Aufgrund dieses wichtigen Unterschieds ist es sehr wahrscheinlich, dass die Differenz zwischen bisheriger und zukünftiger Regelung noch größer ausfallen wird, als es auf den ersten Blick scheint.
In welch prekärer Situation Kinder jetzt schon sind, die in Haushalten mit Mindestsicherungsbezug leben, zeigen die aktuellen Forschungsergebnisse von Statistik Austria: Diese Kinder leben viel öfter als ihre Altersgenossen in zu kleinen Wohnungen und können oft nicht an mit Kosten verbundenen Freizeit- oder Schulaktivitäten teilnehmen. Es ist für sie auch sehr oft nicht möglich, Freunde einzuladen oder neue Kleidung zu bekommen. Die Mindestsicherung Neu wird diese Situation weiter verschlimmern!In welch prekärer Situation Kinder jetzt schon sind, die in Haushalten mit Mindestsicherungsbezug leben, zeigen die aktuellen Forschungsergebnisse von Statistik Austria: Diese Kinder leben viel öfter als ihre Altersgenossen in zu kleinen Wohnungen und können oft nicht an mit Kosten verbundenen Freizeit- oder Schulaktivitäten teilnehmen. Es ist für sie auch sehr oft nicht möglich, Freunde einzuladen oder neue Kleidung zu bekommen. Die Mindestsicherung Neu wird diese Situation weiter verschlimmern!
Ganz offensichtlich schiebt sie Bundesregierung AusländerInnen als Begründung vor, um die Mindestsicherung für alle – auch für die ÖsterreicherInnen – zu kürzen.
Das wird dazu führen, dass die Armutsgefährdung steigt und eine immer größere Zahl von Menschen um schlecht bezahlte, prekäre Arbeit konkurriert. Und damit wird in Zukunft auch der Druck auf die Beschäftigten steigen!
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Posted by Wilfried Allé
Sunday, June 17, 2018 8:36:00 PM
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