AZ-Neu

Die Informationsplattform für ArbeiterInnen, Angestellte, KMUs, EPUs und PensionistInnen

Kai J. Lingnau, 12. Oktober 2023

Wer denkt, eine Mehrheit befürwortet eine pro­gres­si­ve Be­steue­rung von Ein­kom­men, irrt – liegt aber auch nicht ganz falsch. Rich­tig ist eher, dass eine Mehr­heit der Be­völ­ke­rung nicht er­klä­ren kann, was eine pro­gres­sive Be­steue­rung ge­nau be­deu­tet. Beim The­ma Steu­ern ver­schie­ben sich Mei­nun­gen je nach Dar­stel­lung. Das Framing ent­schei­det maß­geb­lich da­rüber, wie wir etwas wahr­nehmen, und damit, ob wir eine Sache unter­stüt­zen oder nicht. Das gilt umso mehr, je weni­ger Wis­sen über die Thema­tik vor­handen ist.

Framing lenkt unser grundsätzliches Verständnis

Unser Denken und Ver­stän­dnis der Welt ist ge­prägt von Bil­dern und Meta­phern. Wir be­die­nen uns so­ge­nann­ter „Frames“, um uns Kon­texte ver­ständ­lich zu machen. Je­des Framing ent­hält be­stimmte mora­li­sche Werte. Da­mit be­ein­flusst es un­sere Ein­stel­lung und Mei­nung zu The­men. Be­son­ders bei ab­strak­ten und kom­ple­xen Sach­ver­hal­ten – wie dem Thema Steuern – hat Framing eine er­heb­liche Wir­kung. Denn einen „quiet­schen­den Fahr­rad­rei­fen“ kön­nen wir uns direkt vor­stel­len: das Ge­räusch, den Ge­ruch, wie er aus­sieht und sich an­fühlt. Bei einer „pro­gres­si­ven Ein­kom­men­steuer“ fehlt uns das.

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Posted by Wilfried Allé Thursday, October 12, 2023 1:30:00 PM
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