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Die Informationsplattform für ArbeiterInnen, Angestellte, KMUs, EPUs und PensionistInnen

Was haben diese Begriffe miteinander zu tun?

Die Länder des globalen Südens sind und werden zukünftig vermehrt von Klima­wandel­folgen wie Dürren und Boden­ver­lust be­son­ders stark be­trof­fen sein – während der glo­bale Norden maß­geb­lich für die Ver­ur­sachung des Klima­wan­dels ver­ant­wort­lich ist (vgl. u.a. Amnesty Inter­national et al. 2013; Müller-Mahn 2016).

Der Klimawandel wird nach wie vor nicht als ein weiterer Ver­stär­ker des ins­ge­samt hohen „Mi­gra­tions­drucks“ auf Eu­ro­pa er­kannt und wahr­ge­nom­men. In un­serer heu­ti­gen Wahr­nehmung sind wir Eu­ro­päer, bes­ser: Be­wohner des voll in­dus­tria­li­sierten Nor­des, (noch) nicht da­zu be­reit, gene­relle Über­le­gungen über neo­libe­rale Ratio­nali­tä­ten in Be­zug auf Um­welt­schutz und Klima­wan­del an­zu­denken.

Migration passiert nicht der Migra­tion wegen. Viel­mehr sollte heute schon Mi­gra­tion als An­pas­sung an den Klima­wandel und als Über­lebens­stra­te­gie in un­seren Köpfen eta­bliert und als Rea­li­tät ak­zep­tiert wer­den.

Um ein praxistaug­liches Ins­tru­ment an die Hand zu be­kom­men, be­darf es einer flexi­blen Steu­erung der Mi­gra­tion im Sin­ne einer Poli­tik des Mi­gra­tions­manage­ments.

Vornehmlich geht es hier um Menschen im glo­balen Süden, die wegen dieser Ex­po­si­tion zu Um­welt­risi­ken einer­seits be­reit sind zu mi­grie­ren, anderer­seits jenen Men­schen wirk­same Metho­den und Hilfe­stel­lungen an­zu­bie­ten, wel­che trotz zu­nehmend er­schwe­ren­der Lebens­be­din­gungen nicht mi­grie­ren. Stich­wort: Klima­ver­siche­rungen (vgl. u.a. MCII 2016; BMZ 2017; Deut­scher Bundes­tag 2017).

Die heute einzeln ver­wendeten Be­grif­fe Mi­gra­tion, Asyl, Schließung von Routen und Ähn­liches sind in ihrer Be­deu­tung emo­tio­nal auf­ge­laden und damit für poli­ti­sche Maß­nahmen nahe­zu un­ge­eignet und in ihren Lö­sungs­an­sätzen – poli­tisch be­trach­tet - ver­wor­fen worden.

Um in die Gänge zu kommen, bedarf es einen Rechts­stel­lungs­dis­kurs, der sich mit asyl­recht­lichen Fra­gen aus­einander­setzt, diese weiter­ent­wickelt und aus­differen­ziert.

Und dann bedarf es weit­blickender Ent­schei­dungs­träger (vor­nehmlich Po­li­ti­ker), die in der Lage und willens sind, sach­liche Ar­gu­men­te an den Kopf, an­statt Ängste und Be­fürch­tungen an den Bauch der Men­schen zu adres­sieren.

“Research needs to assess the opportunities and constraints to developing more comprehensive international legal instruments or regional approaches to preventing and responding to climate migration, and addressing the protection needs of those displaced” (European Commission 2016: 22).

Das Recht, nicht gehen zu müssen ->
Eine kulturanthropologische Policy-Analyse der Regierung von Klima_flucht ->
Climate Change and Migration ->

Posted by Wilfried Allé Tuesday, June 8, 2021 2:21:00 PM
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