Bis zu 32.000 Milliarden US-Dollar sind laut ExpertInnen in Steueroasen geparkt. Der Großteil davon bleibt unversteuert. Laut Europäischer Kommission entgehen allein den EU-Staaten Steuereinnahmen in Höhe von 1.000 Milliarden Euro pro Jahr – verursacht durch aggressive Steuervermeidungsstrategien von Multis und vermögenden Einzelpersonen. Das zeigen auch die jüngsten Skandale rund um FootballLeaks, BahamasLeaks, LuxLeaks und den Panama Papers. Internationalen Konzernen und Superreichen, die ihr Geld über Steueroasen schleusen, geht es also gut.
Ganz anders sieht es für den Großteil der Bevölkerung aus: Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise haben viele EU-Mitgliedsländer Sozialleistungen zurückgefahren und Steuern erhöht. Für viele Menschen eine doppelte Belastung. In zahlreichen Staaten bleibt ihnen weniger zum Leben. Zudem fehlen dem öffentlichen Sektor ausreichende Mittel, um gegen Armut und Ungleichheiten vorgehen zu können.
Es ist dringend an der Zeit, die unfairen und illegalen Steuerpraktiken von multinationalen Konzernen und Superreichen zu beenden. Auch sie sollen einen gerechten Beitrag zu Allgemeinwohl leisten – etwa für Bildung, Arbeitsmarkt- und Konjunkturprojekte, Gesundheitsversorgung, Infrastrukturvorhaben oder Forschung.
„Steuergerechtigkeit ist aus meiner Sicht eines der wichtigsten Themen unserer Gesellschaft. In Zeiten in denen Reallöhne sinken und Arbeitnehmer mehr Lohnsteuer abführen als große internationale Konzerne ist Steuergerechtigkeit essentiell für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Die Voraussetzungen sollten für ArbeitnehmerInnen und große Multinationale Konzerne gleich sein um faire Bedingungen zu schaffen. Gibt man jemanden die Möglichkeit die Voraussetzungen zu seinen Bedingungen zu nutzen, so wird er dies auch tun. Daher gleiches Recht für alle.”
Posted by Wilfried Allé
Wednesday, April 5, 2017 3:53:00 PM
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