Das neue Gesetz schwächt die Verhandlungsposition der ArbeitnehmerInnen: Bisher war die Zustimmung des Betriebsrates zu 12-Stunden-Tagen nötig. Damit gab es einen Abtausch zum Beispiel gegen verpflichtend zu gewährende längere Freizeitblöcke, gegen höhere Bezahlung oder gegen andere Verbesserungen.
Aus Sicht der betrieblichen Effizienz ist das Arbeitszeitgesetz der Regierung daher eine unsinnige Maßnahme. Menschen sind keine Maschinen, sie ermüden mit jeder zusätzlichen Stunde Arbeit und können somit weniger leisten. Bei zwölf Stunden Arbeit am Tag geht der zusätzliche Output sogar gegen Null. Von überlangen Arbeitszeiten werden Menschen zudem krank – körperlich durch Unfälle und langfristige Arbeitsschäden, aber auch psychisch, weil Stress, mangelnde soziale Kontakte und fehlende Erholung ins Burn-out und in die Depression führen können.
Es bedarf einer progressiven und keiner rückwärtsgewandten Politik. Die Lebensqualität der Menschen gehört vermehrt ins Zentrum gerückt, und das bedeutet heute vor allem Zeit-Reichtum. Nur wer die Zeit hat, Muße zu haben, kann ein „gutes Leben“ führen, das auch erfüllt ist.
Ein Blick auf die gesamtwirtschaftliche Produktivität zeigt, dass wir uns wirtschaftlich gesehen eine Arbeitszeitverkürzung locker leisten könnten.
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Posted by Wilfried Allé
Wednesday, July 18, 2018 10:57:00 AM
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