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Wien (OTS), 8. April 2024

Wien Energie und Wiener Netze nehmen Elektrolyse­anlage in Wien-Sim­mering in Be­trieb – Anlage produ­ziert grünen Was­ser­stoff für bis zu 60 Busse und LKWs täglich.
In Wien-Simmering wird ein Stück Wiener Energie­wende-Ge­schichte ge­schrie­ben: Wien Ener­gie und die Wiener Netze neh­men die erste Wie­ner Er­zeu­gungs­an­lage für grü­nen Was­ser­stoff in Be­trieb. Mit einer Leis­tung von drei Mega­watt er­zeugt die Elek­tro­lyse­an­lage täg­lich bis zu 1.300 Kilo­gramm grü­nen Was­ser­stoff (H2) aus Öko­strom. Die An­lage ist ein wei­te­rer Meilen­stein in der Um­set­zung der Was­ser­stoff-Stra­te­gie der Wie­ner Stadt­werke-Gruppe. „Wir haben in Wien große Pläne und set­zen sie auch um! Was­ser­stoff ist für uns ein Zu­kunfts­thema, auf das wir be­reits seit lan­gem set­zen: Mittler­weile haben wir zwei H2-Tank­stel­len und stel­len eine ganze Bus­linie auf Was­ser­stoff-An­trieb um. Mit der neuen H2-Er­zeu­gungs­an­lage pro­du­zie­ren wir nun auch grü­nen Was­ser­stoff direkt in Wien. Wir zei­gen hier ein­mal mehr, dass wir mit der Wie­ner Stadt­werke-Grup­pe kon­ti­nu­ier­lich Klima­schutz-Maß­nah­men um­setzen und mit aller Kraft an der Klima­neutra­li­tät ar­beiten“, so Finanz- und Wirt­schafts­stadt­rat Peter Hanke an­lässlich der In­be­trieb­nahme.

Wasser wird in Einzel­teile zerlegt
Für die Wasserstoff-Erzeu­gung in Sim­mering kommt aus­schließ­lich Strom aus er­neuer­baren Quel­len, wie Sonnen-, Wind- und Was­ser­kraft zum Ein­satz. Um aus Öko­strom grünen Was­ser­stoff zu er­zeu­gen, wird Elek­tro­lyse als Ver­fahren ein­ge­setzt. Bei die­sem Ver­fah­ren wird Was­ser (H2O) in sei­ne Be­stand­teile zer­legt: Sauer­stoff und Wasser­stoff. Der frei­ge­setzte Sauer­stoff ent­weicht in die Luft. Der Was­ser­stoff wird direkt vor Ort ver­dich­tet. Er ist un­ter ho­hem Druck sicher und platz­spa­rend lager- und trans­por­tierbar.

Grüner Wasserstoff für Mobilität, Industrie und Energie
Die Investitionskosten betragen rund 10 Millionen Euro. Mit der täg­lich er­zeug­ten Menge an grü­nem Was­ser­stoff kön­nen um­ge­rech­net bis zu 60 Was­ser­stoff-Busse oder -LKWs be­tankt wer­den. Direkt ne­ben der H2-Er­zeu­gungs­an­lage nimmt Wien Ener­gie auch eine wei­tere H2-Tank­stelle für Busse und LKWs in Be­trieb. Ver­kehrs- und Logis­tik­unter­nehmen kön­nen den grü­nen Wie­ner Was­ser­stoff mit 350 oder 700 bar di­rekt vor Ort oder bei der zwei­ten H2-Tank­stelle in Wien-Leo­pol­dau tanken.

Die H2-Erzeugungsanlage ist die erste ihrer Art und Größen­ord­nung, mit der di­rekt in Wien grü­ner Was­ser­stoff aus Öko­strom er­zeugt wird.

Linie 39A fährt ab 2025 mit grünem Wasser­stoff
Die Wiener Linien testen den Einsatz von grünem Wasser­stoff be­reits seit 2021 und stel­len im kom­men­den Jahr die erste städ­tische Bus­linie Öster­reichs auf H2-Busse um. Seit Februar steht das Er­geb­nis der euro­pa­weiten Aus­schrei­bung fest: Ab 2025 werden auf der Linie 39A zehn zwölf Meter lange, bar­riere­freie Busse des por­tu­gie­si­schen Her­stel­lers CaetanoBus unter­wegs sein. „Auf­grund von Stei­gungen, kur­zen Halte­stellen­ab­ständen und hohem Fahr­gast­auf­kommen ist dies eine der an­spruchs­vollsten Li­nien der Stadt, wes­halb sich für diese Strecke Was­ser­stoff-Busse be­son­ders gut eignen“, be­rich­tet Gudrun Senk, Ge­schäfts­füh­rerin der Wiener Linien für den tech­nischen Bereich.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Neben den Wiener Linien tanken auch bereits einige private Logis­tik­unter­nehmen grünen Was­ser­stoff an den H2-Tank­stel­len von Wien Ener­gie, da­run­ter auch IKEA Öster­reich. Dass grüner Was­ser­stoff nicht nur im Mobi­li­täts­be­reich ein­ge­setzt werden kann, hat Wien Ener­gie be­reits im Vor­jahr vor­ge­zeigt: Gemein­sam mit Part­nern hat Wien Ener­gie im Kraft­werk Donau­stadt im Rah­men eines Be­triebs­ver­suchs Was­ser­stoff zum Erd­gas bei­ge­mischt. Der Ver­such war der welt­weit erste die­ser Art in ei­nem in Be­trieb be­find­li­chen Kraft­werk die­ser Größen­ord­nung. Das Poten­zial die­ses Ein­satz­ge­bietes ist groß: Al­lein mit 15 Pro­zent Was­ser­stoff-Bei­mi­schung könn­ten je­des Jahr 33.000 Ton­nen CO2 ein­ge­spart werden.

Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft in der Ost­region
Die Wiener Stadtwerke-Gruppe treibt gemeinsam die Nutzung von grü­nem Was­ser­stoff voran. 2021 hat der Kon­zern mit einer ei­ge­nen Was­ser­stoff-Stra­te­gie einen kla­ren Fahr­plan vor­ge­legt, wie Wien bis 2030 zur zen­tra­len Was­ser­stoff-Dreh­scheibe im Osten Öster­reichs wird. Zur Um­set­zung der Stra­te­gie und der An­lagen wurde ein Toch­ter­unter­nehmen von Wien Ener­gie und den Wiener Stadt­werken ge­grün­det, die Wiener Wasser­stoff GmbH. Mit Wien Ener­gie, den Wiener Net­zen und den Wiener Li­nien kann die Wiener Stadt­werke-Grup­pe die ge­samte Wert­schöp­fungs­kette ab­bil­den: Von der Pro­duk­tion über die Ver­tei­lung und Spei­che­rung bis zur Nut­zung von H2.

Um den Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft in der Ost­re­gion ganz­heit­lich zu den­ken und koor­di­niert zu ent­wickeln, ist Wien Ener­gie auch füh­rend im Was­ser­stoff-Inno­vations­pro­jekt „H2REAL“ ge­mein­sam mit zahl­rei­chen wei­te­ren Part­nern aktiv. Das Ziel des Pro­jekts: In der Region Ost­öster­reich Was­ser­stoff­techno­lo­gien und -an­wen­dun­gen weiter­zu­ent­wickeln und deren opti­male Zu­sam­men­ar­beit zu rea­li­sieren. Auch die Was­ser­stoff-Er­zeu­gungs­an­lage in Wien-Sim­me­ring wurde im Rahmen die­ses Pro­jekts be­glei­tet und ge­fördert.

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Posted by Wilfried Allé Monday, April 8, 2024 3:56:00 PM
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