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Wie Demokratien sterben 

Und was wir dagegen tun können

von Steven Levitsky, Daniel Ziblatt

Übersetzung: Klaus-Dieter Schmidt
Verlag: Pantheon
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Umfang: 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 26.08.2019
Preis: € 14,40

Rezension aus FALTER 38/2020

Steven Levitsky und Daniel Ziblatt analysieren in ihrem Bestseller aus dem Jahr 2018 Stationen auf dem Weg ins Autoritäre. Sie bringen historische und aktuelle Beispiele wie Hugo Chávez in Venezuela und Viktor Orbán in Ungarn, sie nennen die Philippinen, Polen oder die Türkei und Deutschland der 1930er. Solide, gute Verfassungen sind immens wichtig, ebenso wichtig sind aber die ungeschriebenen Regeln und Normen der politischen Auseinandersetzung. Dazu gehört etwa, den politischen Gegner zwar scharf zu kritisieren, ihm aber nicht die grundsätzliche Legitimität, am politischen Prozess teilzunehmen, abzusprechen. Dazu gehört auch, schiedsrichterartige Institutionen wie Höchstgerichte nicht infrage zu stellen. Aber auch die Presse, Interessenvertretungen und die Geheimdienste. „Wer ein Fußballspiel manipulieren will, nimmt sich zuerst die Schiedsrichter vor“, schreiben die Autoren. Mainstream-Parteien, also Volksparteien der Mitte, kommt dabei eine „Wächterfunktion“ zu. So loben die Autoren etwa jene hochrangigen ÖVPler, die sich in der überparteilichen Wahlbewegung für Bundespräsident Alexander Van der Bellen engagierten, um den Extremisten Norbert Hofer zu verhindern.

Barbaba Tóth in FALTER 38/2020 vom 18.09.2020 (S. 21)
 

Rezension von: Timo Brandt

25.10.2018

"Demokratien können nicht nur von Militärs, sondern auch von ihren gewählten Führern zu Fall gebracht werden, von Präsidenten oder Ministerpräsidenten, die eben jenen Prozess aushöhlen, der sie an die Macht gebracht hat. […] Der demokratische Rückschritt beginnt heute an der Wahlurne. […] Wenn die Zusammenbrüche von Demokratien in der Geschichte uns eines lehren, dann, dass extreme Polarisierung für Demokratien tödlich ist.” Aus dem Vorwort des Buches “So geht also die Freiheit zugrunde – mit donnerndem Applaus.” Padmé Amidala, Star Wars Episode III Wenn man popkulturelle Referenzen nicht scheut, dann könnte man die letzten 20 Jahre als palpatinische Periode bezeichnen. Viktor Orbán, Recep Tayyip Erdoğan, Wladimir Putin, Hugo Chávez und nicht zuletzt Donald Trump – dies nur die populärsten Beispiele für Staatschefs, die demokratisch gewählt wurden und danach begangen, die demokratischen Strukturen so zu schwächen oder zu verbiegen, dass sie ihren Machterhalt sichern und keine offene, pluralistische Demokratie mehr gewährleisten. Auch in Ländern, in denen noch keine Autokraten regieren, gibt es verstärkt autokratische Bewegungen. Noch ist die Welt nicht so düster wie das Titelblatt, aber wer wirklich in einer offenen Gesellschaft leben will, der hat es dieser Tage in vielen Ländern der Welt immer schwerer. Von einer Krise der Demokratie zu reden ist also angebracht, aber letztlich steckte die Demokratie schon immer in der Krise – nur weil sie das fairste und vernünftigste, ja sogar beste politische System ist, heißt das nicht, dass sie auch das einfachste ist oder das am wenigsten anfällige. Ganz im Gegenteil. Demokratien sind komplex und stets bedroht. Schon kleinste Ungleichgewichte oder kurzfristige Veränderungen können sie aus der Bahn werfen. Und die Demokratie ist zwar oft gegen Angriffe von außen, aber meist sehr schlecht gegen Angriffe von innen gewappnet. Was einmal demokratisch legitimiert ist, kann die Demokratie an empfindlichen Stellen erreichen und ihr dort schaden. “Wer nicht aus der Geschichte lernt, der ist gezwungen, sie zu wiederholen” – dieser Aphorismus könnte in fetten Lettern als Credo auf der ersten Seite dieses Buches stehen. Denn die Autoren unternehmen nicht nur eine Analyse der Gegenwart, die sich vor allem auf Trump und seine Gefahr für die amerikanische Rechtsstaatlichkeit konzentriert, sondern greifen viele anschauliche Beispiele aus der Historie auf, um zu zeigen, wie Demokratien in den letzten 100 Jahren “gestorben” sind, wie es dazu kommen konnte. Dabei werden im Akkord Nägel auf dem Kopf getroffen. Zu sagen, dieses Buch sei schlicht gut, wäre eine Untertreibung und doch könnte man es eigentlich dabei belassen: es ist schlicht ein gutes Buch, im Schreibstil, in der Argumentation, in der Anschaulichkeit. Die Autoren argumentieren keinen Moment lang ideologisch, sondern stellen lediglich fest, führen an, belegen. Sie weisen undemokratisches Verhalten nicht nur in den faschistischen Regimen der 20er, 30er und 40er Jahre oder den heute von Autokraten regierten Staaten nach, sondern auch in den US-amerikanischen Südstaaten der 1880er und 1890er Jahre und an anderen, teilweise überraschenden Orten. Das ganze Buch erarbeitet ein klares Spektrum antidemokratischer Instrumentarien und ermittelt viele alarmierende Beispiele für ihre Anwendung in unserer Zeit. Dabei ergeben sich (zumindest für mich) wie von selbst Parallelen zu anderen Erscheinungen, auch in der eigenen Demokratie. So martialisch der Titel auch klingen mag – er ist gerechtfertigt. Demokratien können sterben und wer ihre drohende Anfälligkeit nicht bemerkt oder sich nicht dagegen wehrt, sie als krank oder als angeschlagen zu betrachten, der hilft durchaus dabei sie zu töten. Donald Trump kam an die Macht, obgleich er in vielerlei Hinsicht als problematische Figur bekannt war – viel zu selten wurde er als antidemokratisch wahrgenommen und von diesem Aspekt geht die eigentliche Gefahr bei ihm aus. Wieder mal so ein Buch, das eigentlich jeder lesen sollte. Es werden wohl wieder nur die lesen, die eh schon ahnen, was auf uns zurollt. Vielleicht ist dies hier nur ein weiteres Testament. Ich hoffe, dem ist nicht so.

Posted by Wilfried Allé Thursday, September 17, 2020 2:09:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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Hofräte, Einflüsterer, Spin-Doktoren 

300 Jahre graue Eminenzen am Ballhausplatz

von Manfred Matzka

Verlag: Brandstätter Verlag
Format: Hardcover
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Umfang: 256 Seiten
Erscheinungsdatum: 14.09.2020
Preis: € 28,00

 

Rezension aus FALTER 37/2020

Graue Eminenzen am Ballhausplatz

Eduard Chaloupka war ein Ausnahme-Jurist, machtbewusster Bürgerlicher – und hatte Sinn für Repräsentation. Als Präsidialchef im Bundeskanzleramt beriet er in den 1950er-Jahren den damaligen Kanzler Julius Raab, wie er Mitglied in der ÖVP-Kaderschmiede Cartellverband. Die Unterzeichnung des Staatsvertrages im Mai 1955 versäumt Chaloupka leider. Aber er sorgt dafür, dass er auf dem offiziellen Gemälde des Staatsaktes, das von Porträtmaler Robert Fuchs angefertigt wurde, verewigt wird – direkt hinter dem Kanzler, vom Sonnenlicht vorteilhaft ins Szene gesetzt. Das Bild des ursprünglich beauftragten Künstlers Sergius Pauser war Chaloupka und Raab zu „expressionistisch“. Es wurde bezahlt – und dann verräumt. „Fahrts ab mit dem Dreck“, soll Raab gesagt haben.

Das ist nur eine Anekdote von vielen, die Manfred Matzka in seinem Buch „Hofräte, Einflüsterer und Spin-Doktoren“ versammelt hat. Er lässt darin 300 Jahre Beratertum am Ballhausplatz Revue passieren, von Johannes Christoph von Bartenstein, der Maria Theresia als loyaler Ratgeber zur Seite stand, bis hin zur perfekt geölten türkisen Machtmaschinerie unter dem derzeitigen Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Matzka, der SPÖ nahestehend, schreibt in einer Doppelrolle: Von 1999 bis zu seiner Pensionierung 2015 war er Präsidialchef im Kanzleramt – und damit höchster Beamter der Republik. Übergangskanzlerin Brigitte Bierlein holte den intimen Kenner der Spitzenbürokratie im Jahr 2019 als Sonderberater zu sich. Dass das aktuelle Buch auch autobiografisch ist, lässt Matzka im Anhang – leider ohne Personenverzeichnis – anklingen, in dem er schreibt, dass er sich als Zeitzeuge (er ist Jahrgang 1950) auf eigene Aufzeichnungen und Akten stützt. Dieser Mann hat sicher noch einiges in seinem privaten Archiv, das auf Veröffentlichung wartet. Bis es so weit ist, spricht er von sich in seinem Buch lieber in dritter Person. Etwa, wenn er erzählt, dass im Jahr 2002 „ein Präsidialchef“ auf die Posse um das Staatsvertragsbild stößt, das ursprünglich beauftragte Bild von Pauser im Bezirksmuseum in Mistelbach aufspürt und im Marmorecksalon des Kanzleramts aufhängt – im „friedlichen künstlerischen Dialog“ mit dem Gemälde von Fuchs. Dort hängt es bis 2018, bis „ein junger Kanzler mit geringer Affinität zur Geschichte des Hauses“ (gemeint ist Kurz) beide Bilder durch eine Fotowand für Pressekonferenzen ersetzt.

Wie funktioniert Macht? Ab wann übernahmen Kabinette und von außen geholte Sekretäre, Berater und Thinktanks die Aufgabe der hauseigenen Beamtenschaft als Politikmacher? Matzkas Zeitreise lässt interessante Parallelen erkennen. Natürlich ist die Spitzenbeamtenschaft und -beraterschaft in den letzten Jahrhunderten durchwegs männlich, älter und katholisch. Viele Berater des Kaiserhauses stammen aber ursprünglich aus jüdischen Familien – und mussten für die Karriere konvertieren.

Aber es gab aber auch immer wieder Phasen, in denen eine Garde jüngerer „Revolutionäre“ die Macht an sich reißt, etwa der Kreis junger Aristokraten um Alexander Graf von Hoyos, der den schwachen Außenminister Leopold Graf Berthold in den Krieg gegen Serbien trieb – und damit in den Ersten Weltkrieg. Oder der juvenile Beraterstab des ersten ÖVP-Alleinregenten, Josef Klaus (1966–1970), dessen Assistenten später alle selber Karriere machten.

Erschreckend sind Figuren wie Walther Kastner, der zuerst die Enteignung von jüdischem Besitz unter den Nazis und dann deren Restitution verwaltete, ein skrupelloser Diener vieler Herren. Auch das lehrt Matzkas lesenswerte Porträtreihe: Eliten bleiben unter sich, wer als Berater aufsteigt, wird später oft selber Machthaber – und fördert seinesgleichen.

Barbara Tóth in FALTER 37/2020 vom 11.09.2020 (S. 18)

Posted by Wilfried Allé Thursday, September 10, 2020 2:32:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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Green New Deal 

Warum wir können, was wir tun müssen

von Ann Pettifor

Übersetzung: Ursel Schäfer
Verlag: Hamburger Edition, HIS
Format: Hardcover
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Umfang: 192 Seiten
Erscheinungsdatum: 06.04.2020
Preis: € 22,60

Rezension aus FALTER 34/2020

Die Klimakrise als Frage der Verteilung

Lösungswege aus der Klima­krise be­schreibt die Öko­nomin und Finanz­ex­per­tin Ann Pattifor in ihrem neuen Buch

Rezension:
MICHAEL SODER

Wir leben im Zeitalter der Krise. Ob Wirt­schafts-, Corona- oder Klima­krise. Das zeigt sich mittler­weile an allen Ecken und Enden: Wenn ein gutes Leben für alle auch in Zu­kunft mög­lich sein soll, kann es ein „Weiter wie bisher“ nicht geben. Noch ist es nicht zu spät, die Heraus­for­derungen und Pro­bleme an­zu­er­ken­nen, und ins Han­deln zu kom­men. Ann Pattifors Buch über den „Green New Deal“ ist ein Hoffnung ver­sprühendes Plä­doyer zur Rettung unserer Lebens­grund­lagen.

Ann Pattifor ist Ökonomin und Hannah-Arendt-Preis­trägerin. Im Gegen­satz zu thema­tisch ähn­lich ge­la­gerten Bü­chern ist gerade nicht Pattifors Ziel, die Pro­bleme unseres zer­stö­re­rischen Wirt­schafts- und Ge­sell­schafts­sys­tems zum hun­dert­sten Mal durch­zu­kauen.

Sie widmet sich lieber den Fragen: Was braucht es, um die Klima­krise zu lösen? Wie sind not­wen­dige Maß­nahmen zu fi­nan­zieren? Wie er­hält man den so­zi­alen Zu­sammen­halt? Sie sieht ihr Buch damit auch nicht als aka­de­mische Auf­ar­bei­tung der theo­reti­schen Grund­la­gen, son­dern als ar­gu­men­ta­tive Hand­reichung für Ak­ti­vis­ten und inter­essierte Leser.

Time is running out

Für Pattifor ist der erste Schritt, um endlich ins Handeln zu kommen, das Er­ken­nen der Ver­knüp­fungen zwi­schen Öko­logie, Öko­nomie und Ge­sell­schaft. Die Klima­krise ist nicht nur eine um­welt­poli­ti­sche, sie ist eben­so eine so­zial­po­litische und wirt­schaft­liche Frage. Wirt­schafts­branchen sind unter­schied­lich ab­hän­gig von fos­silen Roh­stof­fen, es braucht lang­fris­tige Stra­te­gien, um sie kohlen­stoff­frei zu or­ga­ni­sie­ren.

Beschäftigte, ihre Familien und ganze Regi­onen brau­chen im ­Um­bau neue Per­spek­tiven und Ein­kommen. Diese müs­sen ge­schaf­fen und ­ak­tiv ge­stal­tet wer­den. Ab­seits da­von stellt sich auch die Fra­ge der Ver­tei­lung. Per­so­nen mit niedri­geren Ein­kom­men sind den Aus­wir­kungen des Klima­wandels, zum Bei­spiel über die Zu­nahme an Hitze­tagen und Tro­pen­näch­ten in Städten, in ihren oft­mals klei­nen und un­sa­nier­ten Woh­nungen stär­ker aus­ge­setzt.

Es braucht daher Maß­nahmen, die ver­teilungs­po­li­tische As­pekte mit­denken. Erst wenn wir be­grei­fen, dass Klima­schutz auch ein Schutz unserer Lebens­per­spek­tiven in all ihren Fa­cet­ten ist, wird uns die Dring­lich­keit unseres Handelns be­wusst. Pattifor weist uns wieder darauf hin: „Time is running out.“

Moonshot-Moment

Davon ausgehend geht es für Ann Pattifor vor allem darum, einen kon­kre­ten Lö­sungs­weg zu skiz­zieren. Sie nennt diesen „Green New Deal“. Eine Neu­ge­stal­tung der wirt­schaft­lichen Spiel­regeln ge­paart mit offen­siven ­In­ves­ti­tionen, zum Bei­spiel in die ther­mi­sche Sa­nie­rung, er­neuer­bare Ener­gien oder in ar­beits­markt­po­li­tische Maß­nahmen zur Quali­fi­zierung und Um­schulung.

Um die Wende zu finanzieren, muss das Finanz­system ge­ändert werden. Eben­so reicht der bis­herige Fokus auf inter­natio­nale Ab­kommen über CO2-Budgets bei weitem nicht aus. Es braucht neben glo­balen und in­di­vi­du­ellen Stra­te­gien oder der Ver­än­derung des eigenen Kon­sum­ver­hal­tens auch ko­ordi­nierte po­li­tische Stra­te­gien auf natio­naler Ebene.

Die Kapazitäten und Potenziale der öffent­lichen Hand werden dahin­gehend leider bis­her nur un­zu­rei­chend dis­ku­tiert. Pattifors Buch soll auch dazu einen An­stoß bie­ten.

In Summe ist das Buch eine eloquente Anklage gegen Aus­reden und Ver­zö­gerungs­tak­tiken und der Auf­ruf, end­lich zu tun, was getan werden kann. Detail­fra­gen blei­ben zwar noch, zu­mindest vor­erst, un­be­ant­wor­tet. Klar wird aber, dass wir zur Be­wäl­ti­gung der Klima­krise einen neuen „Moon­shot“-Mo­ment brau­chen. Der „Green New Deal“ kann ein solcher sein.

Sebastian Fasthuber in FALTER 34/2020 vom 21.08.2020 (S. 17)

Posted by Wilfried Allé Thursday, August 20, 2020 7:50:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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Zieht euch warm an, es wird heiß! 

Den Klimawandel verstehen und aus der Krise für die Welt von morgen lernen

von Sven Plöger

Beiträge von: Dr. Eckart von Hirschhausen
Verlag: Westend
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Natur, Technik/Naturwissenschaft
Umfang: 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 08.06.2020
Preis: € 20,60

Kurzbeschreibung des Verlags:

„Sven Plöger macht keine heiße Luft, sondern bewahrt angesichts der größten Herausforderung der Menschheit einen kühlen Kopf und seinen Humor. Der Meteorologe meines Vertrauens!“ Eckart von Hirschhausen Trockenheit, Waldschäden und Waldbrände, dann wieder Platzregen mit Hagel und Sturmböen – auch die Coronakrise kann nicht verdecken, dass sich unser Klima immer schneller verändert. Um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen, müsste die Einsparung an CO2-Emissionen jedes Jahr so groß sein wie durch den Shutdown. Genau das aber wäre möglich! Dazu müssen wir die Gier, die im jetzigen System steckt, in den Umbau der Wirtschaft lenken. Damit der Wohlstand bleibt, muss der Green Deal kommen. Der Diplom-Meteorologe Sven Plöger zeigt verständlich, wie unser Klimasystem funktioniert, wie man skeptischen Stimmen begegnet und dass die aktuelle Krise eine echte Chance ist, Weichen für unsere Zukunft und die unserer Kinder zu stellen. Mit Praxisteil: Reden Sie nicht nur übers Wetter – verändern Sie das Klima!
Posted by Wilfried Allé Monday, August 10, 2020 4:05:00 PM Categories: Sachbücher/Natur Technik/Naturwissenschaft
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Grenzenlos Radeln - Band 2 

Natur erleben, Geschichte erfahren. Die schönsten Touren zwischen Österreich und der Slowakei

von Julia Köstenberger

Verlag: Falter Verlag
EAN: 9783854396659
Reihe: Kultur für Genießer
Umfang: 256 Seiten
Erscheinungsdatum: 22.06.2020
Preis: € 24,90


Das Buch lädt zum entschleunigten Reisen durch die reizvollen österreichisch-slowakischen Landschaften ein. Das Marchfeld, die Záhorie und das pannonische Dreiländereck mit Bratislava sind ein wahres Paradies für Genussradler, Naturliebhaber und historisch Interessierte. Julia Köstenberger lässt die wechselvolle Geschichte dieser Regionen lebendig werden. Jahrhundertealte Burgen, viele Verkehrswege, Spuren des Eisernen Vorhangs, Zollhäuser, Denkmäler und Museen erzählen von der gemeinsamen Vergangenheit der Nachbarn. Und die Gegenwart bleibt spannend.

Die Autorin empfiehlt zehn Etappen, die insgesamt etwa 290 Kilometer umfassen und gut miteinander kombiniert werden können. Viele Orte an den Routen sind mit der Bahn gut erreichbar. Dies macht spontane (Tages-)Ausflüge oder längere Aufenthalte mit flexibler Gestaltung möglich.

Der Reiseführer enthält neben wichtigen Informationen zur Reiseplanung auch Hinweise zu interessanten Veranstaltungen und einen kleinen Sprachführer.

Posted by Wilfried Allé Sunday, July 12, 2020 11:38:00 AM Categories: Kultur für Genießer Radeln
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Wandern in Ostösterreich, Band 1 

35 der schönsten Touren vom Weinviertel bis zur Enns, von der Thaya bis zum Neusiedlersee

von Bernd Orfer

Verlag: Falter Verlag
EAN: 9783854394433
Reihe: Kultur für Genießer
Umfang: 200 Seiten mit ganz neuen Wanderungen
Erscheinungsdatum: 01.09.2010
Preis: € 19,90


Kenntnisreich, detailliert und mit hilfreichen Karten versehen gehört der neue Wanderführer von Wanderprofi Bernd Orfer in jeden Rucksack – und passt dort dank seines schlanken Formats, des geringen Gewichts und des mitnahmefreundlichen Softcovers auch bestens hinein.

Die höheren Gipfel gibt es zwar im Westen Österreichs, der Osten allerdings hat das abwechslungsreichere Wanderterrain und mit Bernd Orfer jenen Autor, der dieses auf das schönste und kompetenteste zu beschreiben weiß. In seinem Band „Wandern in Ostösterreich” finden sich 35 ganz neue Routen im Wienerwald und im Donautal, in den Vor- und Hochalpen, im Wein- und Waldviertel und im Burgenland.

Posted by Wilfried Allé Sunday, June 28, 2020 10:37:00 AM Categories: Kultur für Genießer
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Wandern in Ostösterreich, Band 2 

72 der schönsten Touren vom Neusiedlersee bis zum Kamp, vom Weinviertel bis zur Traun

von Bernd Orfer

Verlag: Falter Verlag
EAN: 9783854393832
Reihe: Kultur für Genießer
Umfang: 328 Seiten
Erscheinungsdatum: 05.04.2007
Preis: € 25,50


Seit mehr als 15 Jahren gibt Bernd Orfer jede Woche einen Wandertipp in der Tageszeitung Der Standard, vorher publizierte er über 700 Wandervorschläge in der AZ. Im Falter Verlag erschien 2004 der erste Band von „Wandern in Ostösterreich” mit 75 der schönsten Touren zwischen Enns und March, zwischen Thaya und Mürz.

Im 2. Band geht es durch das Tannenmoor im Waldviertel und zu den Reibsandlöchern in den Wienerwald, durch das Höllental der Rax und zu den Mammutbäumen des Dunkelsteinerwaldes, über Plateaus, entlang von Flussschlingen und zu grandiosen Steigen. Sie wandern zur „schlafenden Griechin”, entlang des „Mohnstrudelwegs”, zu Murmeltieren und Sternguckern und durchs „Paradies”, entlang von Hügelketten ebenso wie beiderseits des großen Stroms, entdecken romantische Wasserfälle oder erklimmen schroffe Gipfel.

Neben stimmigen Routenbeschreibungen, Besonderheiten, Kuriositäten und Geschichten gibt der Autor hilfreiche Tipps: genaue Angaben der Wegroute, der Gehzeit, der Höhendifferenz und des notwendigen Kartenmaterials sowie Informationen über Schutzhütten und Einkehrmöglichkeiten und anderes Empfehlenswertes am Wegesrand. Jeder Tour ist eine Karte mit eingezeichneter Route vorangestellt.

Posted by Wilfried Allé Sunday, June 28, 2020 10:30:00 AM Categories: Kultur für Genießer
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Wandern in Ostösterreich, Band 3 

35 Wanderungen von der March bis zur Mürz, vom Waldviertel bis ins Burgenland

von Bernd Orfer

Verlag: Falter Verlag
EAN: 9783854394686
Reihe: Kultur für Genießer
Umfang: 200 Seiten mit ganz neuen Wanderungen
Erscheinungsdatum: 02.04.2012
Preis: € 19,90

 

Der Wanderprofi Bernd Orfer beschreibt 35 Touren, vom waldreichen Mariazeller Land bis zu den sanften Hügeln des Weinviertels, von den felsigen Wänden des Hochkars und der Rax bis in die Donauauen östlich von Wien und in das Burgenland. Für Leser, die mit Muße die Gegend erkunden und sich an der Landschaft erfreuen wollen.

Das Buch „Wandern in Ostösterreich 3” gliedert sich in die vier Kapitel „Wienerwald und Donautal”, „Vor- und Hochalpen”, „Wald- und Weinviertel” und „Östlich der Leitha”. Neben der Beschreibung der einzelnen Routen weist der Autor auch auf die Besonderheiten der verschiedenen Gebiete hin, erzählt Geschichten und gibt hilfreiche Tipps.

Angaben zu Wegroute, Gehzeit, Höhendifferenz und des notwendigen Kartenmaterials sowie Informationen über Schutzhütten und Einkehrmöglichkeiten ergänzen den Band. Zudem ist jeder Tour eine übersichtliche Karte mit der eingezeichneten Route vorangestellt.

Rezension aus FALTER 31/2014

Wo der Gipfel ein Gupf ist

Landpartien (1): Die Rax ist Wiens Hausberg. Sie ist wild wie die Dolomiten und belohnt den Geduldigen durch romantische Aufstiege

Es kann schon vorkommen, dass man es nicht bis nach oben schafft. Etwa wenn die Sonne bereits in den Morgenstunden unerträglich heiß ist und der Steig sich in unzähligen Serpentinen in die Höhe schlängelt, sodass die Stimme der Vernunft laut wird. Warum tust du dir das an? Zurück also hinunter ins Tal, wo das kalte Bachwasser Abkühlung verspricht. Dieses alpine Mikrodrama spielte sich nicht auf einem Tiroler 3000er ab, sondern auf der Rax, 80 Autominuten von Wien entfernt, am Sonntag vorletzter Woche.  
Als ich aus Südtirol zum Studium in die Bundeshauptstadt kam, machte ich mich über das lustig, was hier Berg heißt: Spittelberg oder Küniglberg. Als ich dann zum ersten Mal vom Höllental aus auf die Rax wanderte, wurde ich eines Besseren belehrt. Die Kalkfelsen erinnerten an die Dolomiten, Eisenleitern sorgten für gehtechnische Abwechslung. Eine Gruppe von Gämsen kraxelte einen von blühenden Alpenrosen gesäumten Schuttkegel hinauf – die perfekte Gebirgsidylle.

Die Rax ist ein Bergmassiv an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Man erreicht sie auch recht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Zug hält in der Station Payerbach-Reichenau, dann geht es mit dem Bus weiter. Am einfachsten kommt man von Hirschwang mit der Seilbahn hinauf. Acht Minuten dauert die Seilbahnfahrt, von der Bergstation führen zahlreiche Wege durch die weitläufige, von Latschenkiefern bewachsene Almlandschaft. In regelmäßigen Abständen gibt es Berghütten, wo der Wanderer essen und auch übernachten kann.
Die Rax ist kein Berg wie aus dem Bilderbuch. Der Gipfel ist keine Spitze, sondern ein Gupf, die auf 2007 Metern gelegene Heukuppe am südwestlichen Rand des Massivs. Oben wartet auch kein Kreuz wie auf dem Ölberg in Jerusalem, dieser Urszene aller leidvollen Aufstiege, sondern ein steinernes Häuschen.
Gipfelstürmer, die ein mechanisches Rauf-Runter gewohnt sind, sind hier fehl am Platz. Das wahre Geheimnis der Rax bleibt auch jenen verborgen, die die Direttissima mit der Seilbahn wählen. Dieser Berg braucht Geduld, erschließt sich nur jenen, die einen der vielen Wege aus dem Tal in die Höhe wählen. Nicht der Gipfel ist das Ziel, sondern die unzähligen Varianten des Aufstiegs – und die landschaftlich reizvollen Querungen auf dem Hochplateau.
Ein wichtiger Ausgangspunkt ist das Preiner Gscheid (1070 m), eine Bushaltestelle am südlichen Rand des Bergmassivs. Von hier brechen jene auf, die schnurstracks auf die Heukuppe wollen. Zur Auswahl stehen einfache Wege wie der Reißtalersteig oder Klettersteige, die auch für Anfänger mit entsprechender Ausrüstung kein Problem sind.   
Der bekannteste Klettersteig, den man vom Preiner Gscheid aus erreicht, ist der Haidsteig. Er führt nicht zur Heukuppe hinauf, sondern bis zum Gipfel der eindrucksvoll in die Höhe ragenden Preiner Wand (1783 m). Er hat einige schöne Passagen, in denen die Bergsteigerin ein Gefühl für die Eigenheiten eines Klettersteigs bekommt.
Klettersteiggehen ist wie Leitersteigen mit Reißleine. Man zieht einen Gurt an, an dem ein kurzes Sicherungsseil hängt. An den exponierten Stellen gibt es Leitern oder Stahlklammern, über die der Wanderer hinaufsteigt. Parallel dazu sind Stahlseile befestigt, in die die Geherin die beiden am Sicherungsseil befestigten Karabiner einhakt. Wenn sie ausrutscht, fällt sie nicht tief; der Sitzgurt stoppt den Sturz. Für Nichtkletterer ist das die einzige Möglichkeit, sich in hunderte Meter tiefe Felsabstürze wie die Preiner Wand hineinzuwagen.
Der Haid-Steig vereint auf 400 Höhenmetern alles, was den Reiz des Klettersteigens ausmacht: Wandquerungen, lange Leitern und sogar einen Kamin, bei dem man Tritte und Griffe im Felsen suchen muss. Beim Blick in die Tiefe kann einem schon schwindlig werden, aber man weiß ja, der Gurt hält.
Meine Lieblingstour auf die Rax ist der Törlweg, der in Edlach, einige Busstationen vor dem Preiner Gscheid, anfängt und zum Erzherzog-Otto-Schutzhaus, kurz: "Otto-Haus", führt. Man hat hier einen schönen Ausblick auf den gegenüberliegenden Schneeberg und hinunter in das Tal von Prein. Die Wandernden queren blühende Wiesen, finden Himbeerstauden; die Lärchen spenden Schatten bis fast ganz hinauf. Und im späten August blühen ganz oben auch noch die Edelweiß.
Den Törlweg gab es bereits, bevor 1925 die Rax-Seilbahn gebaut wurde. Es war der direkte Weg hinauf zu dem 1893 eröffneten Otto-Haus (1644 m). Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann sich den ersten Abschnitt sparen und bei der Pension Knappenhof (769 m) parken, die vor kurzem vom Industriellen Hans Peter Haselsteiner hergerichtet wurde. Gäste mit Anzeichen von Burnout finden hier einen Rückzugsort.

Der Name Törlweg geht auf ein natürliches Felstor am Ende des Aufstiegs zurück. Hier beginnen die Almwiesen, zum Otto-Haus ist es dann nicht mehr weit. Auf dem Schutzhaus ist eine Tafel befestigt, die an den Psychoanalytiker Sigmund Freud erinnert. Freud ging den Törlweg von seinem Sommerfrischehaus in Reichenau dreimal die Woche herauf. Es hat sich gelohnt.
Denn im Sommer 1893 wandte sich die Schwester des Wirts und Rax-Pioniers Camillo Kronich, Aurelia Kronich, an den Gast. "Ist der Herr ein Doktor?", fragte sie und erzählte ihm von ihren Ängsten. Wie passte die "vergrämte Miene" zu diesem "großen und kräftigen Mädchen", fragte sich der Wiener Arzt. So begann im Otto-Haus eine der ersten Psychoanalysen überhaupt.
"Es interessierte mich, dass Neurosen in der Höhe von über 2000 Metern so wohl gedeihen sollten", sollte Sigmund Freud später notieren. Er publizierte die Analyse von Aurelia unter dem Titel "Der Fall Katharina" in seinen frühen, gemeinsam mit Josef Breuer herausgegeben "Studien über Hysterie" (1895).
Das Wandern war neben der Zigarre und dem Schwammerlsuchen eine Leidenschaft des Psychiaters. Hängt das damit zusammen, dass die Psychoanalyse der Ethik des Rax-Wanderns verwandt ist? Hier wie dort wartet am Ende des Leidenswegs kein heldenhafter Gipfel, sondern eine unscheinbare Kuppe – Sinnbild einer wohldosierten Ausschüttung des Hormons Serotonin.
Pubertierende Menschen hassen es, auf den Berg zu gehen, weil sie sich gegen den von den Eltern ausgegebenen Befehl "weiter" sträuben. Die augenblickliche Einheit zwischen Ich und Welt, wie sie in den Beipackzetteln der romantischen Liebe und der chemischen Droge beschrieben wird, erscheint ihnen erstrebenswerter als eine Selbsterfahrung mit wunden Füßen. Dreimal die Woche durch das Törl, und man weiß, dass das Streben nach Glück vom richtigen Schuhwerk abhängt.
Wer die Rax von der südlichen Seite aus besucht, stößt überall auf Spuren der Zeit um 1900. Ein Großteil der Klettersteige und Schutzhütten geht auf diese Pioniertage des Alpinismus zurück, und eine Bergtour kann dann im ebenfalls shabby chicen Strandbad Edlach enden, das nur im Juli und August geöffnet ist und von frischem Quellwasser gespeist wird. Die für ein Freibad obligatorischen Pommes werden in einem klassizistischen Pavillon gereicht.

Der letzte Ausflug führt den Raxisten auf die Rückseite des Massivs. An besonders heißen Sommertagen besteht hier die Chance, der Sonne und den Menschenmassen zu entkommen, die auf den Hauptwegen unterwegs sind. Seilbahnfahren heißt an solchen Tagen vor allem warten. Zeitig am Morgen fährt ein einziger Bus von Payerbach-Reichenau nach Hinternasswald. Wer es gemütlich angeht, kann in dem ausgezeichneten Wirtshaus Raxkönig übernachten, wo sich alles, was dann auf dem Teller landet, in Sichtweite des Gastgartens grast.
Die Besiedelung der Gegend geht auf den Holzhändler Georg Hubmer (1755-1833) zurück, der Tunnels und Kanäle baute, um die Baumstämme durch das unwegsame Gelände in die Ebene hinaus zu triften. Hubmer war Protestant und errichtete 1826 in Nasswald ein evangelisches Schul- und Bethaus, das man noch heute besichtigen kann.
Hinternasswald (712 m) ist etwa drei Kilometer von Nasswald entfernt. Zuerst geht man ziemlich lang den Reißbach entlang. Am Ende des Reißtals zweigen gleich mehrere Steige hinauf auf das Rax-Plateau ab. Wir wählen den leichten Klettersteig der Wildfährte, weil er bis Mittag im Schatten liegt. Durch ein Geröllfeld, Rinnen und Wandln geht es hinauf, die gegenüberliegende Schneealpe ist stets im Blick.
Ist das noch Wandern oder bereits Bergsteigen? Eine brauchbare Definition besagt, dass das Bergsteigen da beginnt, wo die maschinelle Mobilität aufhört. Der Bergsteiger fährt so weit hinauf wie möglich, während der Wanderer sich mit den mittleren Wegen zufriedengibt.
Eine andere Erklärung lautet: Die Bergsteigerin schweigt, der Wanderer redet. "Hast du die Fliegenragwurz gesehen?", heißt es etwa beim Gang durch das Reißtal. Und: "Schau mal, der Bussard!" Wandernd erzählt man sich vom Bau der Wiener Hochquellenleitung, die die Großstadt mit Wasser aus dieser Gegend versorgt. Man bleibt stehen, um Erdbeeren und Schwarzbeeren zu pflücken, lauter unnötige Ablenkungen für die zielstrebige Bergsteigerin.
Der Wanderer freut sich schon, wenn er beim Aufstieg durch die Wildfährte gelassen bleibt. Der Blick konzentriert sich auf das Naheliegende, die glitschige Wurzel, die losen Steine. Wo setze ich meinen Schuh hin, wie kann ich mein Gewicht ausbalancieren? So wird jeder Schritt zu einer Übung, die irgendwann mit einem warmen Gefühl von Souveränität belohnt wird. Geschafft!
Oben auf der Raxalpe geht dann ein einfacher Weg durch – jetzt noch! – blühende Wiesen, an der Heukuppe vorbei, hinüber zum Karl-Ludwig-Haus (1804 m) und hinunter zum Preiner Gscheid, wo mehrmals am Tag ein Bus hält.
Da hat der Ausflügler eine wunderbare Verwandlung erlebt. Es kommt ihm vor, als habe er die Großstadt vor langer, langer Zeit verlassen.

Matthias Dusini in FALTER 31/2014 vom 01.08.2014 (S. 33)

Posted by Wilfried Allé Sunday, June 28, 2020 10:11:00 AM Categories: Kultur für Genießer
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Volksaufstand und Katzenjammer 

Zur Geschichte des Populismus

von Kolja Möller

Verlag: Wagenbach, K
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Umfang: 160 Seiten
Erscheinungsdatum: 12.03.2020
Preis: € 18,50

 

Kurzbeschreibung des Verlags:

Schon Niccolò Machiavelli, Friedrich Schiller, Richard Wagner, Friedrich Engels und Karl Marx haben die Probleme von populistischen Bewegungen nachgezeichnet. Kolja Möller nutzt die historischen Erkenntnisse für eine Gegenwartsanalyse, die zeigt, wie der Populismus als Politikform funktioniert: Was ist unter »Populismus« zu verstehen? Wie schwankt der Appell ans Volk zwischen demokratischer und autoritärer Politik? In welchem Verhältnis steht der Populismus zur Verfassungsordnung, und welche Kommunikationstechniken wenden rechtspopulistische Bewegungen heute an? Das Buch skizziert die Hoffnung, dass ein guter Aufstand, der sich an den Widersprüchen unserer Zeit – wie Klimawandel und Globalisierung – orientiert, die autoritäre Welle noch einholen könnte. Kolja Möller forscht am Zentrum für europäische Rechtspolitik der Universität Bremen zur Verfassungs- und Staatslehre sowie zur politischen Theorie und Soziologie. Zuvor arbeitete er unter anderem am Exzellenzcluster ››Normative Ordnungen‹‹ der Universität Frankfurt, war Research Fellow an der Universität Brasilia und der University of New South Wales in Sydney. Bei Wagenbach außerdem lieferbar: »Globale soziale Rechte«, gemeinsam mit Andreas Fischer-Lescano.

Posted by Wilfried Allé Wednesday, June 17, 2020 8:03:00 AM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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Die Verteilungsfrage 

Von Reichtum, Krisen und Ablenkungsmanövern

ISBN: 978-3-99046-209-6
Verlag: ÖGB-Verlag
Format: Buch + E-Book
Genre: Gesellschaft, Sachbücher, Wirtschaft/Gesellschaft, Verteilungsfrage
Umfang: 136 Seiten
Erscheinungsdatum: 10.05.2016
Preis: € 14,90

 

Produktbeschreibung

Kopfschüttelnd werden wir Zeugen, wie das reichste Promille den Rest der Menschheit immer weiter abhängt. Der Abstand zwischen dem reichsten Promille der Menschen und der Mitte der Bevölkerung erinnert an die Gesellschaft zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch in Österreich, wie neue Daten zeigen. Wie kommt es zu dieser dramatischen Entwicklung? Was heißt das für die Mittelschicht und was für jene am unteren Ende der Armutsskala? Wer sind eigentlich die „Reichen“ und wie kommen sie zu ihrem Vermögen? Und vor allem: Wie werden diese Ungerechtigkeiten im täglichen Diskurs so gerechtfertigt, dass sie uns allen recht normal erscheinen? Die Autorinnen und Autoren dieses Buches liefern brandaktuelle Antworten auf die Mutter aller gesellschaftspolitischen Fragen: die Verteilungsfrage.

Das Besondere daran: Das vorliegende Werk setzt sich aus Blog-Artikeln zusammen. Alle Beiträge sind ursprünglich auf blog.arbeit-wirtschaft.at erschienen. Dort ergänzen Expertinnen und Experten das politische Tagesgeschehen täglich mit Hintergründen und empirisch belegten Kommentaren, die einen erweiterten Blick auf aktuelle Debatten erlauben.

Das Buch steht hier gratis zum Download zur Verfügung:
www.blog.arbeit-wirtschaft.at/ebook

Posted by Wilfried Allé Tuesday, June 9, 2020 10:27:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher Verteilungsfrage Wirtschaft/Gesellschaft
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