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So funktioniert Österreichs Medienwelt 

Mechanismen, Machtspiele und die Zukunft der Medien

von Harald Fidler

EAN: 9783854397243
Verlag: Falter Verlag
Umfang: 232 Seiten
Genre: Medienforschung, Kommunikation
Erscheinungsdatum: 11.10.2023
Format: Taschenbuch
Preis: € 24,90

 

Mechanismen, Machtspiele und die Zukunft der Medien

 

Was ist Journalismus, was Qualitäts­journa­lismus - und wel­che Zu­kunft hat er in Zei­ten von Insta­gram, You­tube, Tik­tok und Künst­licher In­tel­li­genz? Was will Öster­reichs Medien­poli­tik – ob un­ter ro­ten, schwar­zen oder wo­mög­lich blau­en Bun­des­kanz­lern? Und wer macht die Medien­poli­tik wirk­lich?

In seinem neuen Buch „So funktionieren Öster­reichs Medien­welt“ be­schreibt Öster­reichs be­kann­tes­ter Medien­jour­na­list Ha­rald Fid­ler die Ideen, Inter­es­sen und Player in Jour­na­lis­mus, Medien und Medien­poli­tik, die ewig glei­chen Mecha­nis­men und Macht­spiele und die Zu­kunft der Branche. Mit sei­ner jahre­lan­gen Er­fah­rung als In­si­der lie­fert er span­nen­de Ein­blicke, fun­dier­te Ana­ly­sen und Daten zur öster­reichi­schen Medien­szene und legt damit ein einzig­ar­ti­ges Buch vor, das den Leser­:innen ein tie­feres Ver­ständ­nis für die Welt der Me­dien bietet.

Warum es Journalismus braucht und was Jour­na­lis­mus eigent­lich aus­macht, be­schrei­ben Chef­re­dak­teur­innen und Heraus­geber, Jour­na­listin­nen und Jour­na­lis­ten in Gast­bei­trä­gen zu die­sem Buch:
Florian Asamer (Die Presse), Oscar Bronner (Der Standard), Alexandra Föderl-Schmid (Süd­deut­sche Zei­tung), Flo­rian Klenk (Falter), An­dreas Koller (Salz­bur­ger Nach­rich­ten), Martin Kotynek (Der Stan­dard), Corinna Mil­born (Puls 4/Puls 24), Chris­tian Nus­ser (Heute), Claus Pándi (Kro­nen Zei­tung), Georg Ren­ner (Datum), Gerold Ried­mann (Vor­arl­berger Nach­rich­ten), Katha­rina Schell (APA), Anna Thal­ham­mer (Prof­il), Armin Thurn­her (Fal­ter), Lisa Totz­auer (ORF-Maga­zine), Armin Wolf (ZIB 2, ORF).

Posted by Wilfried Allé Thursday, October 12, 2023 6:06:00 PM Categories: Kommunikation Medienforschung
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Journalismus und heutige Medienbranche 

Ist seriöse Journalismus in der heutigen Medienbranche überhaupt erwünscht oder noch möglich?

Ist der Journalismus am Ende?

Ideen zur Rettung unserer Medien

von Reinhard Christl

Das Buch richtet sich an Praktiker: Journalisten, Chefredakteure, Medienmanager, Journalismus-Studierende. Aber auch an Leser außerhalb der Medienbranche, die ein wenig hinter die Kulissen des Journalismus blicken wollen.

Rezension aus FALTER 23/2012

Vergesst Grasser!

Die Journalisten hätten die Welt retten können, wenn sie nicht so sehr auf Society-News fixiert gewesen wären. Wir brauchen einen neuen Wirtschaftsjournalismus.

Wir hätten die Welt retten können und taten es nicht", schreibt die Wirtschaftsjournalistin Heike Faller in einem preisgekrönten Artikel im Zeit-Magazin, dem erhellendsten und ehrlichsten wirtschaftsjournalistischen Text, den ich in den vergangenen drei Jahren gelesen habe.
Die Wirtschaftsjournalisten hätten die Finanzkrise vorhersehen können, ja müssen, meint die Zeit-Journalistin. Es habe genügend Informationen gegeben, aus denen hervorgegangen sei, dass die US-Immobilienblase in Kombination mit den High-Risk-Geschäften vieler Banken die Welt in den Abgrund reißen würde. Es habe sich nur niemand für diese Informationen interessiert. Auch nicht unter den Wirtschaftsjournalisten. Und das, obwohl der US-Investor Warren Buffet schon 2003 die damals aufkommenden Finanzderivate als "Massenvernichtungswaffen" gebrandmarkt hatte.

Ich fürchte, Heike Faller hat Recht. Und mehr als das: Ich fürchte, der Politik- und Wirtschaftsjournalismus, wie wir ihn seit Jahrzehnten betreiben, passt nicht mehr zur Welt, wie sie sich heute, im Zeitalter der permanenten Finanzmarktkrise, präsentiert. Ich fürchte, Politik- und Wirtschaftsjournalismus müssen sich völlig neu erfinden, müssen neue Formen entwickeln, neue Sendungsformate, neue Arbeitsweisen.
Denn die Art und Weise, wie Politik gemacht wird, hat sich durch EU-Beitritt und Globalisierung massiv verändert; die Arbeitsweisen im Politik- und Wirtschaftsjournalismus aber haben, von wenigen lobenswerten Ausnahmen abgesehen, mit diesen Veränderungen nicht Schritt gehalten.
Die österreichische Innenpolitik ist in vielen Bereichen zur Folklore-Veranstaltung verkommen. Immer mehr politische Entscheidungen fallen heute auf EU-Ebene. Die Politik, vor allem die nationale, hat ihre Gestaltungskompetenz in vielen Bereichen verloren. Die wahren Mächtigen sitzen in den Investmentbanken, in den Unternehmen, in deren Lobby-Organisationen.
Macht und Einfluss eines österreichischen Bundeskanzlers sind heute weit geringer als etwa in den 1970er-Jahren – und das nicht nur, weil Bruno Kreisky ein anderes Kaliber war, als es Werner Faymann ist. Die EU-Entscheidungsprozesse wiederum sind so kompliziert, dass es oft unmöglich ist, sie in einem kurzen Tageszeitungsartikel oder in einem zweiminütigen "Zeit im Bild"-Beitrag verständlich zu erklären.

Das ist alles nichts Neues? Richtig. Aber während man mittlerweile in jedem Mittelschul-Lehrbuch für politische Bildung lesen kann, dass sich die Spielregeln der Politik massiv verändert haben, hat der Journalismus auf diese Veränderungen kaum reagiert beziehungsweise kaum reagieren können.
Denn eigentlich bräuchte es heute mehr Hintergrundberichte, mehr ausführliche politische Analysen, mehr Erklärung der komplexer gewordenen wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge – und damit mehr Geld, mehr Zeit zum Recherchieren und mehr Journalisten.
Stattdessen gibt es immer weniger davon. Immer weniger Journalisten stehen immer mehr PR-Leuten gegenüber. In den USA gab es 2009 über 240.000 PR-Leute, aber nur mehr rund 100.000 Journalisten. In Großbritannien kommt inzwischenauf drei PR-Leute ein Journalist. Britische Journalisten füllen heute dreimal so viele Seiten wie 1985. Nur zwölf Prozent ihrer Geschichten sind von ihnen selbst recherchiert, schreibt der Guardian-Journalist und Medienkritiker Nick Davies. Immer weniger Mitarbeiter in immer kleiner werdenden Redaktionen haben immer weniger Zeit, die Unmengen an PR-Material, mit denen sie überschüttet werden, zu hinterfragen und die Wahrheit dahinter herauszufinden.

Die Folge: Zumindest die intelligenteren unter den Lesern zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Medien. Und sie gewinnen immer öfter den Eindruck, dass es herzlich wenig bringt, sich etwa ein TV-Interview mit einem österreichischen Minister zur Finanzmarktkrise anzusehen. Denn erstens hat er keine Lösung anzubieten. Und zweitens spricht er über Dinge, die er selber bestenfalls halb, das Publikum oft gar nicht versteht: über EFSF, ESM, CDS, CDO und Acta.
Die Herausforderung für den Politik- und Wirtschaftsjournalismus der Zukunft lautet deshalb: Er muss es wieder schaffen, den Menschen die Welt zu erklären. Ihnen zumindest helfen, die komplizierten Vorgänge in und zwischen Politik und Wirtschaft ein wenig besser zu verstehen.
Deshalb müssen sowohl Politik- als auch Wirtschaftsjournalismus neue Wege gehen: Alle Politikjournalisten, nicht nur die, die sich schon jetzt dafür interessieren, müssen sich künftig mehr mit Wirtschaft beschäftigen. Denn fast jedes politische Interview mit dem Bundeskanzler, dem Finanz- oder dem Außenminister dreht sich heute mindestens zur Hälfte um Wirtschafts- oder wirtschaftsnahe Themen: um Budgetdefizite, Steuerreformen, EU-Rettungsschirme.
Und so wie die Politikjournalisten künftig besser über Wirtschaft Bescheid wissen müssen, müssen die Wirtschaftsjournalisten sich mehr mit Politik beschäftigen.
Wirtschaftsjournalismus war immer ein Minderheitenprogramm. Er richtete sich fast ausschließlich an Experten: Wirtschafts­treibende, Banker, Unternehmer, Manager. Wenn aber die Wirtschaft zunehmend die Politik und das Leben jedes Einzelnen bestimmt, muss der Wirtschaftsjournalismus aus dem Spezialisteneck heraustreten und mehr bieten als Special-Interest-Informationen für Experten. Er muss erklären, wie und warum die Wirtschaft die Welt regiert. Er muss beschreiben, welche Konsequenzen wirtschaftspolitische Entscheidungen für jeden Einzelnen haben: für sein Geld, seinen Job, seine Urlaubsreise, seine Kinder.

Die Wirtschaftsjournalisten waren lange Zeit eine, das erlaube ich mir als ehemals Angehöriger dieser Zunft selbstkritisch zu beurteilen, in sich geschlossene Community, die dazu neigte, sich im Insiderjargon auszudrücken. Das muss sich ändern. Gefragt sind künftig Formulierungen, die nicht nur Finanzexperten verstehen, sondern auch das Nicht-Fachpublikum.
"Der real existierende Wirtschaftsjournalismus benötigt mit Ausnahme ganz weniger internationaler Qualitätsprodukte eine ,Reset'-Taste", kritisiert der Schweizer Soziologe und Kommunikationswissenschaftler Kurt Imhof. Und weiter: "Die generelle Nachrichtenwertorientierung des Wirtschaftsjournalismus hat zur Folge, dass spektakuläre Einzelereignisse und Personen-Skandale zu Lasten der Ursachen und Folgen komplexer Wirtschaftsvorgänge überbewertet werden."
Soll heißen: zu viele Society-News, zu wenig Hintergründe. Zu viel über KHGs & Fionas Societyauftritte, zu wenig über die Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik. Zu wenig auch über die Vorgänge in jener Institution, die heute viel stärker als jede österreichische Regierung unsere Zukunft gestaltet: die EU.
Zugegeben, fast alles, was in der EU und in Brüssel passiert, ist extrem schwer zu journalistisch griffigen, lesbaren, vergnüglichen Geschichten zu verarbeiten. Man kennt die handelnden Personen oft nicht, sie sind meist weit weg, und alles ist noch viel komplizierter, als es sich Fred Sinowatz je hätte träumen lassen.
Aber die Vorgänge in Brüssel und Straßburg bestimmen unser Leben heute viel mehr als das Geschehen am Ballhausplatz und im Parlament. Also muss es gelingen, sie endlich spannender, lebendiger, lebensnäher zu beschreiben. Wie wäre es, als Anfang, mit einem EU-Wettbewerb für junge Journalisten? Die Aufgabenstellung: informative, vor allem aber spannende und unterhaltsame Storys zum Thema EU.
Vielleicht wird man auch, wie das in internationalen Medien bereits geschieht, nachdenken müssen, ob man nicht die Grenzen zwischen Politik- und Wirtschaftsressorts einreißt. Für Themen wie EU-Gipfeltreffen, Finanzmarktregulierung und Steuerreformdebatten wäre ein großes Politik-, Wirtschafts- und EU-Ressort wohl besser aufgestellt als jeweils separate journalistische Schrebergärten.

Egal, ob bei EU-Themen, Globalisierungsfragen oder internationalen Datenspeicherungsabkommen: Politik- und Wirtschaftsressorts müssen künftig mehr kooperieren. Sie müssen analytischer und hintergründiger arbeiten, ohne dabei zu langweilen. Wenn der politische Journalismus so etwas wie die vierte Gewalt bleiben will, muss er sich künftig in dieser Rolle um viel mehr kümmern als nur um Innenpolitik im klassischen Sinne.
Jörg Schönenborn, der Chefredakteur des Westdeutschen Rundfunks, hat das treffend beschrieben: "Die wirklich relevanten Enthüllungsgeschichten der Zukunft werden in der Wirtschaft, in den Entwicklungslabors von Forschung und Industrie und in der Behördenlandschaft der EU spielen."

Posted by Wilfried Allé Wednesday, November 22, 2017 1:17:00 PM Categories: Journalismus Medienforschung Medienökonomie, -politik, -recht und Journalismus Sachbücher/Politik
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Ich wähle, also denke ich! 

Offensichtlich ein Irrglaube: WIESO? Menschen entscheiden sich bei Wahlen gegen ihre eigenen Interessen. Ein Abgesang auf den rationalen Wähler.

Propaganda

Die Kunst der Public Relations

von von Edward Bernays, Mark Crispin Miller

Edward Bernays (1891-1995) gilt als Vater der Public Relations. Bernays machte nicht nur das Werk seines Onkels Sigmund Freud populär, er bediente sich auch bei der Psychoanalyse und entwickelte auf ihrer Basis Methoden zur Steuerung der öffentlichen Meinung.

PROPAGANDA (ein Begriff, den er später selbst in 'Public Relations' umbenannte) ist Bernays Hauptwerk. In klarer Sprache, frei vom heute verbreiteten Branchenvokabular, legt er in Propaganda dar, worin sich Public Relations von Werbung unterscheidet. Er begründet, warum es von elementarer Bedeutung ist, die Meinung der Massen zu steuern – und erklärt an ganz konkreten Beispielen, wie das geht. Freimütig berichtet der Freud-Neffe, wie sich über den gezielten Zugriff auf das Unbewusste Waren verkaufen oder gesellschaftlich unpopuläre Maßnahmen durchsetzen lassen. Er schafft damit bis heute gültige Grundlagen für Unternehmens- und Regierungskommunikation und einen Klassiker des 20. Jahrhunderts, der in einer Reihe steht mit Machiavelli und Clausewitz.

160 Seiten, € 18,50

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Politisches Framing

Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht

von Elisabeth Wehling

Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv – diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger. Doch die Kognitionsforschung hat die ›klassische Vernunft‹ längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt – unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik. Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen.
Dieses Buch legt dazu den Grundstein. In einfacher Sprache deckt es zunächst auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt. Es zeigt, wo die Wirkkraft mentaler Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt, und macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen – und für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen. Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik und Umwelt.

224 Seiten, € 21,50

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Posted by Wilfried Allé Friday, November 10, 2017 11:28:00 PM Categories: Gesellschaft Medienforschung
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