von Sudabeh Mortezai
"Mein Vater war ein Held." Felsenfest glaubt der 11-jährige Ramasan, Flüchtlingskind aus Tschetschenien an seinen Vater, mit dem ihn aber kaum eine Erinnerung verbindet. Der österreichische Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 2014 und Gewinner des Wiener Filmpreises, "Macondo" von Sudabeh Mortezai, beschäftigt sich mit dem Erwachsenwerden des Buben, der schon frühzeitig Verantwortung für die Familie übernehmen muss.
Auszeichnungen: |
Viennale 2014 - Wiener Filmpreis
Berlinale 2014 - Official Competition
Hong Kong International Festival 2014 - Firebird Award
Festival del Cinema Europeo 2014- Cineuropa Award & Best Script
Scarborough Film Festival 2014 - Outstanding Directorial Achievement Award |
EAN: |
9783854399308 |
Verlag: |
Falter Verlag |
FSK: |
Freigegeben ab 12 Jahren |
Dauer: |
98 min |
Erscheinungsdatum: |
27.03.2015 |
Preis: |
jetzt nur: € 9,99 |
Ramasan muss viel Verantwortung übernehmen für einen Elfjährigen. In der traditionellen tschetschenischen Gesellschaft gilt er seit dem Tod seines Vaters als Mann im Haus, der sich um seine Mutter und seine zwei jüngeren Schwestern kümmern muss.
Seine Welt ist in Macondo angesiedelt, einer rauen Flüchtlingssiedlung mitten im Industriegebiet am Stadtrand von Wien. Ramasan spricht viel besser Deutsch als seine Mutter Aminat und er agiert bei Amtswegen oft als Übersetzer für sie. Aminat ist auf seine Hilfe angewiesen, muss sie doch mit dem Verlust ihres Mannes, der Flucht aus Tschetschenien und dem harten Alltag als berufstätige, alleinerziehende Mutter in einer fremden Gesellschaft zurechtkommen.
Ramasans enge Welt bricht auf als Isa, ein Kriegskamerad des toten Vaters, in die Wohnsiedlung einzieht. Isa stattet der Familie einen Besuch ab und übergibt Ramasan die Uhr des Vaters und ein Familienfoto, das dieser immer bei sich getragen hatte. Diese Begegnung erweckt Ramasans Interesse an seinem Vater. Er sucht Isas Nähe, doch der geheimnisvolle Außenseiter gibt vorerst nichts über die Vergangenheit preis. Isa öffnet sich nur schrittweise und es entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, die Ramasan hilft, sich seiner Urangst zu stellen. Isa könnte eine neue, viel menschlichere Vaterfigur werden als die abstrakte Erinnerung an den toten Kriegshelden am Familienaltar. Doch als Aminat beginnt, sich für Isa zu interessieren, beginnt für Ramasan ein emotionaler Konflikt. Er fühlt den Drang das Bild des toten Vaters zu beschützen …
Pressestimmen - Macondo>
...a wonderfully engaging, absorbing coming of age/culture clash tale ... an absolutely astonishing performance from its young, effortlessly natural lead Ramasan Minkailov...superb performances, authentic context and impressive filmmaking…
(Jenny Kiang, Indiewire)
Sudabeh Mortezai's first narrative feature is modest in scope yet entirely captivating in the docu-style humanism of its approach, enriched by unsentimental compassion for its characters.
(David Rooney, The Hollywood Reporter)
This sensitive Austrian social drama from docu helmer Sudabeh Mortezai focuses on a refugee settlement outside Vienna ... a deeply humanist perspective well suited to international festival travel.
(Peter Debruge, Variety)
Eine feine Studie über Kindheit und Männlichkeit, genau beobachtet und berührend, weil die Regisseurin nicht von der Seite ihres Helden weicht. Ein Film mit einem großen Herzen.
(Lars-Olav Beier, Spiegel Online)
...a modest, unflashy but utterly assured slice of realism about an 11-year-old Chechen boy living with his mother and sisters in a Viennese suburb populated mainly by refugees. There's not a great deal of plot, but so richly detailed and resonant is Mortezai's account of the boy, his predicament and his milieu that she ensures his moral, psychological and physical welfare are of urgent concern soon after the film starts.
(Geoff Andrew, BFI)
Au travers d'une approche sensible, la réalisatrice impressionne la réalité de l'enfant et, au-delà, celle d'une pleine situation sociétale. Lumineux.
(Nicolas Gilson, Un Grand Moment de Cinéma… ou pas!)