Frauen verdienen trotz Vollzeit durchschnittlich 16,9 % weniger
Rein statistisch betrachtet arbeiten Frauen für das restliche Jahr „gratis“. Bundesweit verdienen Frauen trotz Vollzeit durchschnittlich rund 9.550 Euro weniger als Männer, was einem Einkommensnachteil von 16,9 Prozent entspricht. Betrachtet werden lediglich die ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer:innen – Effekte von arbeitszeitbedingten Einkommensunterschieden (Vollzeit- versus Teilzeitbeschäftigung) fallen somit heraus!
Innerhalb der Bundesländer fallen die „Equal Pay Days“ höchst unterschiedlich aus, sodass Vorarlbergerinnen mit einem Einkommensnachteil von knapp einem Viertel rund 90 Tage „unbezahlt“ arbeiten und der EPD in Vorarlberg bereits auf den 3. Oktober fällt. Gefolgt von den Bundesländern Oberösterreich (-21,1 Prozent) und Tirol (-20,3 Prozent) mit jeweils über einem Fünftel Einkommensnachteil und 78 bzw. 74 „unbezahlten“ Tagen. In Wien ist der Einkommensnachteil am geringsten. Die Wienerinnen verdienen um „nur“ 11 Prozent weniger als Wiener und arbeiten rund 41 Tage „gratis“.
Eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes ist beim Entgelt gemäß Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) klar verboten. Ermöglicht wird es durch eine Kultur des Schweigens nach dem Grundsatz „Über Geld redet man nicht“. Mit dieser Sinneshaltung ist es nach wie vor möglich das Vertuschen ungleicher Bezahlung unwidersprochen hinzunehmen. Die kommende EU-Transparenzrichtlinie verspricht, dass es künftig mehr Transparenz geben und bei den Einkommensberichten, wie sie in Österreich bereits seit 2014 von großen Unternehmen zu erbringen sind, nachgeschärft werden muss.
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Posted by Wilfried Allé
Tuesday, October 31, 2023 9:11:00 AM
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