Ökosteuern können direkt und indirekt Preise, etwa im Energie- oder Transportbereich, erhöhen. Damit belasten sie die Verbraucherinnen und Verbraucher mit geringerem Einkommen mehr als jene mit höherem Einkommen – sie wirken also „regressiv“ und können somit bereits bestehende Einkommensungleichheiten weiter vertiefen.
Im Zuge einer ökosozialen Steuerreform sollten auch umweltschädliche Subventionen abgebaut werden. So werden Staatshaushalte entlastet und die Umwelteffekte der Steuermaßnahmen erhöht, da der Umstieg auf umwelt- und klimafreundliche Alternativen erleichtert wird. Direkte oder indirekte umweltschädliche Subventionen gibt es in allen Ländern, und sie halten sich hartnäckig. Dabei zeigen Untersuchungen, dass vor allem in Ländern mit geringerem Einkommen nicht die Ärmsten, sondern die wohlhabendsten 20 Prozent der Bevölkerung davon profitieren.
Umweltsteuern sollten also im Paket mit sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Begleitmaßnahmen implementiert werden. Werden diese klar kommuniziert, können sie die politische Akzeptanz von Ökosteuern erhöhen. Dass dies notwendig ist, haben nicht erst die Proteste der „Gelbwesten“ in Frankreich gegen die CO2-Steuer im letzten Jahr gezeigt.
Beim Klimaschutz besteht Rendi-Wagner darauf, dass die Lösungen nicht die Mitte der Bevölkerung und die Ärmsten treffen. Denn die wahren Klimasünder sind nicht die normalen Menschen, sondern das ist die Schwerindustrie und das sind die Schwertransporte. „Wer jetzt schon ab dem 25. des Monats jeden Cent umdrehen muss, den darf Klimapolitik nicht bestrafen“. Ein Klimaschutz zulasten der Mittelschicht und der Ärmeren ist nicht moralisch. Daher müsste mehr in die Bahn investiert werden und der Umstieg auf den Zug müsse auch leistbar sein. Das 1-2-3-Klimaticket der SPÖ für sauberen Verkehr wäre ein erster Schritt: 1 Euro pro Tag für ein Bundesland, 2 Euro pro Tag für drei Bundesländer und 3 Euro pro Tag für ganz Österreich. Dazu braucht es aber auch einen Ausbau der Bahnnetze, damit jeder die Möglichkeit hat, auf saubere Energie umzusteigen. Wichtig ist ihr, dass Österreich die Klimaziele erreicht – und nicht 6,6 Mrd Euro Strafe zahlen muss.
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This study presents evolutions in the global distribution of CO2 emissions from 1998 and 2013 ->