Wifo-Chef Gabriel Felbermayr war bislang als Wirtschaftsliberaler bekannt. Doch mit der Inflationskrise hat der Ökonom seine Linie geändert. Was ist passiert? Ganz einfach: Felbermayr ist mit Kritik an der Krisenbewältigung der Regierung nicht gerade zurückhaltend.
Einem unabhängigen Experten sollen kritische Worte nicht nur bloß gestattet sein, sondern sollten vielmehr erwünscht sein. Auch und gerade für eine Regierung. Doch für diese sind sie freilich eher unangenehm.
Anfang Mai, als die neuen Inflationszahlen mit 9,8 Prozent für Österreich veröffentlicht worden sind, äußerte sich Felbermayr im „ZiB 2“-Interview recht unverblümt – und recht überraschend: Dass die Teuerungsrate bei uns so viel höher ist als in der Eurozone „muss uns schon zu denken geben". Und: Die Regierung sollte über Mehrwertsteuersenkungen oder Preisbremsen nachdenken. Vor allem eine Mietpreisbremse wäre eine Chance.
Dann schrieb er sogar noch einen Gastkommentar in der „Furche“: „Wer gierigen Unternehmern die Schuld an der Inflation in die Schuhe schiebt, macht es sich analytisch zu einfach und vergiftet gleichzeitig den Diskurs.“ Weiter: „Es ist nie die Gier selbst, sondern es sind falsche Rahmenbedingungen, die für übertriebene Preissteigerungen ursächlich sind“. Und schließlich: Es brauche „keinen Kreuzzug gegen die Gier. Es braucht eine Wirtschaftspolitik, die mehr Angebot möglich macht.“
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Posted by Wilfried Allé
Sunday, May 28, 2023 1:29:00 PM
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