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Durch Steuermissbrauch entgehen den Staaten weltweit jährlich 492 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen

Der Verlust für Österreich durch Konzerne und Vermögende macht rund 2 Milliarden Dollar pro Jahr aus.

Durch Steuermissbrauch entgehen den Staaten welt­weit jähr­lich 492 Mil­liar­den US-Dollar an Steuer­ein­nah­men. Das zeigt der heute, 19.11.2024 ver­öffent­lichte Be­richt State of Tax Justice 2024 des Tax Justice Net­works. Zum Ver­gleich: Laut IWF rei­chen zu­sätz­lich 128 Mrd US-Dol­lar, um welt­weit Hun­ger und ex­tre­me Ar­mut zu beenden.

Zwei Drittel der Summe (347,6 Mrd. US-Dollar) entfallen dabei auf künst­liche Ge­winn­ver­schie­bun­gen multi­natio­na­ler Kon­zerne. Das ver­blei­bende Drit­tel (144,8 Mrd. US-Dol­lar) geht der All­ge­mein­heit durch Steuer­hinter­zie­hung der Reichs­ten ver­loren, in­dem sie ihr Ver­mö­gen in Steuer­sümp­fen ver­stecken.

Die Europäische Union ist mit einem Verlust von knapp 176 Mrd. US-Dollar (166,5 Mrd. Euro) jähr­lich der größte Ver­lierer. Öster­reich ver­liert den Schät­zun­gen zu­folge knapp 2 Mrd. US-Dol­lar (1,86 Mrd. Euro) pro Jahr. Da­von ent­fal­len rund 1,43 Mrd. Dol­lar (1,35 Mrd. Euro) auf Steuer­miss­brauch von Kon­zer­nen, 540 Mil­lion­en Dol­lar (510 Mio. Euro) auf Steuer­hinter­zie­hung Ver­mögender.

Die Reformen der OECD sind gescheitert

Seit dem ersten Bericht im Jahr 2020 hat der Steuer­miss­brauch durch Kon­zerne wei­ter zu­ge­nom­men. „Die Zah­len zei­gen, dass die bis­heri­gen Ver­suche der OECD große Kon­zerne ge­recht zu be­steuern, ge­schei­tert sind. Umso wich­ti­ger ist der jüngste Be­schluss der UNO bis 2027 eine glo­ba­le Steuer­kon­ven­tion zu ver­ein­baren, um für mehr Ge­rech­tig­keit zu sor­gen“, er­klärt David Walch von Attac Österreich.

Österreich soll UN-Steuerkonvention unterstützen

Attac fordert daher die Regierung auf, das im August be­schlos­sene UN-Ver­hand­lungs­man­dat zu unter­stüt­zen. Das ehr­gei­zige Man­dat er­öff­net die Chance für ein fai­res und ef­fi­zien­tes glo­ba­les Steuer­sys­tem, das Steuer­miss­brauch durch multi­natio­nale Kon­zerne und Super­rei­che end­lich ef­fek­tiv be­kämpft. Denn an­ders als bis­her wer­den da­bei die inter­natio­na­len Steuer­regeln nicht völ­lig in­trans­pa­rent und ex­klu­siv im Club der rei­chen In­dus­trie­staaten (OECD) ver­han­delt, son­dern für alle öffent­lich, gleich­be­rech­tigt zwi­schen allen Staaten und unter Beo­bach­tung und Ein­be­zie­hung der Zivil­ge­sell­schaft.

Ein kleiner Lichtblick bei den Vermögen in Steuersümpfen

Anders als bei der Steuervermeidung durch große Konzerne ist die Steuer­hinter­zie­hung durch ano­ny­me Off­shore-Konten seit dem Be­richt 2020 etwas zu­rück­ge­gan­gen. Mit aus­schlag­ge­bend da­für ist der 2017 be­gon­nene auto­ma­tische In­for­ma­tions­aus­tausch der Steuer­be­hör­den. Trotz­dem be­sit­zen die reichs­ten Öster­reicher­*innen den Schät­zungen des Be­richts zu­folge noch 19,7 Mrd. Dol­lar (18,6 Mrd. Euro) an ver­steck­tem Ver­mögen in Steuer­sümpfen.

Rückfragen:
David Walch, Pressesprecher Attac Österreich
Mail: presse@attac.at
Tel.: 0650 544 00 10

Wo die größten Steueroasen der Welt liegen ->

Posted by Wilfried Allé Tuesday, November 19, 2024 6:33:00 PM
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