So sind wir...
...und sollten daran dringend etwas ändern. Bevor wir uns in einer illiberalen Demokratie wiederfinden.
von trend. Herausgeber Horst Pirker | Leitartikel aus trend. PREMIUM vom 15.10.2021
"Wir sind nicht so", hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen gesagt, als die "Affäre Ibiza" vor gut zwei Jahren öffentlich geworden ist. Er wusste natürlich damals schon, dass das nicht stimmt. Wir sind so. Österreichs politisches Spitzenpersonal ist in erheblichen Teilen verkommen. Österreichs mediales Spitzenpersonal leider auch. Das dürfte einander bedingen.
Und ich fürchte, das geht so weiter. Auch unter einem neuen Bundeskanzler, der sich selbst als "Überzeugungstäter" der Türkisen, des "Systems Kurz" bezeichnet. Bis zu den Neuwahlen, die sich letztlich als unvermeidlich erweisen werden. Vielleicht heißt dann - trotz allem - die nächste Regierung schlicht Kurz III. Wo ein wegen Vergewaltigung beschuldigter und inzwischen erstinstanzlich verurteilter Bürgermeister mit absoluter Wählermehrheit bestätigt werden kann, da kann auch ein "zur Seite getretener", vielfach beschuldigter Bundeskanzler, eine kommunikative Ausnahmebegabung der Täter-Opfer-Umkehr, wiedergewählt werden. In Österreich. Weil wir so sind.
In jüngster Zeit haben sich Verhaltensmuster herausgebildet, die einer entwickelten Demokratie und einer entwickelten Medienwirtschaft unwürdig sind: Politik, die fordert, die anschafft, die droht, die belohnt und bestraft, vor allem mit dem Geld des Steuerzahlers. Medien, die anbieten, die fordern, drohen, belohnen und bestrafen, notfalls auch betteln um das Geld des Steuerzahlers, das die Politik verwaltet.
Vollständigen Artikel hier lesen.
Obiger Link funktioniert nicht mehr, weil der Artikel unter der seinerzeit gültigen URL nicht mehr auffindbar ist. Komisch, oder doch nicht? Entspricht offenbar dem Mainstream.
Aber nach intensiver Recherche findet sich der Artikel doch wieder.
https://www.news.at/a/leitartikel-so-12258241
Gut, dass es das Internet gibt! Selbst wenn man noch so sorgfältig löscht, irgendwo bleibt doch noch was zurück; s.o.
Aktualisiert, 8.4.2024