Wien sei Vorbild für internationale Delegationen, weil die Stadt „den Gemeindebau vor dem Ausverkauf geschützt und den geförderten Wohnbau weiterentwickelt hat“, sagte Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal. Wien wolle auch weiterhin „modernes Wohnen für die Bedürfnisse der Wienerinnen und Wiener“ schaffen. Dabei sei es wichtig, dass diese Wohnungen auch leistbar sind. Mit der Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“ sei Wien ein „Clou“ geglückt, der Grundstrückspreise dämpft und Spekulation stoppt.
Die Wiener Wohnbauoffensive bringe bis 2020 insgesamt 14.000 neue geförderte Wohnungen in ganz Wien auf Schiene. Die lange Tradition des sozialen Wohnbaus sei immer von Innovation geprägt gewesen und passe sich nach wie vor an Bedürfnisse der WienerInnen an – als Beispiel dafür nannte Gaal Wohnmodelle für Alleinerziehende, wie sie in der Meidlinger Wolfganggasse entstehen. In der Berresgasse im 22. Bezirk wird ein neuer Stadtteil mit 3.000 Wohnungen errichtet, inklusive einem neuen Bildungscampus.
Oft seien AnrainerInnen bei neuen Bauprojekten verunsichert. Der Wohnfonds („Ein Kompetenzzentrum seit 35 Jahren“) reagiere darauf mit einer Hightech-Lösung: Mit VR-Brillen können Interessierte schon vorab sehen, wie ein Bauprojekt künftig ausschauen wird. Auch komplexe Dinge wie Lichteinfall und Schattenentwicklung würden darin simuliert. Ab Herbst bekommt der Wohnfonds Wien zudem ein neues Lokal in der Lenaugasse in der Josefstadt, das als Anlaufstelle für Infos zu Baurecht, Sanierungen und Förderungen dienen soll.
Gemeinsam mit Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky stellte Frauenstadträtin Gaal einen weiteren Schwerpunkt ihres Ressorts vor: Das Projekt „Respekt: Gemeinsam stärker!“ an den Schulen. „Hinter dem Projekt steht die Überzeugung, dass Stadt und Gesellschaft dann stärker sind, wenn es gemeinsam geht“, sagte Czernohorszky. Mit dem Projekt sollen Mädchen und Burschen gestärkt, LehrerInnen und Lehrer unterstützt und Eltern eingebunden werden.
Ziel sei es, die eigene Identität - vor allem von Mädchen - zu stärken. Gewalt solle vorgebeugt werden, auch über die Vermittlung von Frauen- und Mädchenrechten. Unterstützung soll es konkret bei Mobbing, Druck oder fehlendem Respekt in der Klasse geben. „Die Diversität einer Stadt zeigt sich nirgendwo so geballt wie in Schulen“, so Czernohorzsky. Deshalb widme Wien jenen Schulen mit Herausforderungen mehr Ressourcen. Gestartet wird mit einem Pilot an zehn Schulen, später soll das Programm flächendeckend auf alle Schulen ausgerollt werden.