Frauen & Chancengleichheit
Wie schaut eigentlich die Frauen-Politik der FPÖ aus? Sie ist geprägt von einem veralteten Rollenbild, das Frauen vor allem als Hausfrau und Mutter sieht. So will die FPÖ Frauen mit einer „Herdprämie“ fördern, wenn sie zuhause bei den Kindern bleiben. Gleichzeitig stimmen sie im Parlament und in Landtagen gegen den Ausbau von Kinderbetreuung. Sie wollen den Zugang zu Abtreibungen erschweren und haben Gewaltschutzeinrichtungen die Finanzen gekürzt. Auch im Berufsleben sind sie gegen Verbesserungen, etwa was die Arbeitszeit oder die Lohntransparenz betrifft. Experten kritisieren daran, dass die „Herdprämie“ einem Rollenbild aus den 1950ern entspricht. Denn derartige Prämien sind nicht existenzsichernd und machen am Ende Frauen von ihren Partnern abhängig.
64 Prozent der gesamten Arbeitszeit von Frauen ist unbezahlt, weiß AK-Expertin Bernadette Pöcheim. Abgesehen von laufenden Lohneinbußen wirkt sich diese unbezahlte Arbeit später bei der Pensionshöhe dramatisch aus: „Die Pension richtet sich weitgehend nach dem Lebenseinkommen, und das ist aufgrund der Karriereunterbrechung wegen der Kinder und der Teilzeitarbeit von knapp der Hälfte aller Frauen gering.“
Ein Kind ein Jahr betreuen – 28 Euro Pension
Zu einem geringen Teil wird die Kindererziehung für die Pension angerechnet, auch wenn in diesem Zeitraum keine Pensionsbeiträge bezahlt werden. Für jedes Kind werden maximal vier Jahre berücksichtigt und pro Jahr Kindererziehung gibt es 28 Euro als monatliche Pensionsleistung. Eine Frau, die also vier Jahre lang wegen der Kinder daheim bleibt, erhält dafür in der Pension monatlich 112 Euro.
Teilzeitarbeit bedeutet auch, dass nur geringe Beiträge auf das Pensionskonto wandern. „Wer monatlich 1.500 Euro für Vollarbeit verdient, bekommt nach 45 Jahren 1.200 Euro Pension. Bei einer Halbierung auf Teilzeit sind es nur 600 Euro.
Auf EU-Ebene bleiben die Freiheitlichen ihrer Linie treu. Als es im Mai 2023 darum ging, den Grundsatz zu stärken, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeit das gleiche bezahlt bekommen sollen, enthielt sich die FPÖ bei der Abstimmung.
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Posted by Wilfried Allé
Monday, April 1, 2024 9:27:00 AM