von Andreas Schieder, MEP (Mitglied des Europäischen Parlaments)
Zu lange schon geht es online zu wie im Wilden Westen. Online-Riesen meinen niemandem Rechenschaft schuldig zu sein und nutzen ihre Marktmacht schamlos aus – und schaden uns allen dabei. Damit muss jetzt Schluss sein – Mensch statt Konzern! Das EU-Parlament hat letzte Woche seine Position zum Gesetz für digitale Dienstleistungen (DSA) verabschiedet, die genau dieses Ziel verfolgt.
Gemeinsam mit dem Gesetz für digitale Märkte (DMA), welches im Dezember verabschiedet wurde, sollen neue EU-Regeln für Internet-Konzerne und Plattformen eingeführt werden. Wir brauchen bessere Regeln für mehr Fairness und Sicherheit im Internet. Was offline illegal ist, muss auch online illegal sein. Außerdem müssen unsere Daten im Internet geschützt werden. Das bedeutet eine klare Eingrenzung für Werbung, die auf persönlichen Daten basiert und ein Verbot von personalisierter Werbung für Kinder und Jugendliche.
Das Ziel ist, dass Nutzer:innen einfacher und schneller Beschwerden einlegen können, transparente Verfahren ermöglicht werden und dass es klare Verantwortliche bei Schadensfällen gibt. Außerdem müssen große Konzerne wie Google, Facebook oder Amazon künftig Risikoabschätzungen vornehmen, um die Verbreitung von Desinformation, schädlichen Inhalten und Fake News einzudämmen.
Jetzt beginnen die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten! Es liegt an ihnen, im Sinne der Bürger:innen und nicht im Sinne der großen Internet-Konzerne zu handeln. Der Digital Services Act (DSA) und der Digital Market Act (DMA) sind unsere Chance, die Tech-Gesetzgebung ins 21. Jahrhundert zu bringen und Verbraucher:innen in Zukunft besser vor der Verbreitung illegaler Inhalte und Produkte zu schützen.