Festvortrag
Dr. Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien
Anschließendes Gespräch mit
Robert Misik, Autor und Journalist
Ein Name ist mit der Geschichte der 1. Republik untrennbar verbunden: Karl Seitz, erster Staatspräsident und langjähriger Bürgermeister von Wien.
Karl Seitz kommt am 4. September 1869 als siebentes Kind seiner Familie zur Welt und wächst als „Kostkind der Gemeinde“ in Wien auf, besucht das Lehrerseminar in St. Pölten und wird Volksschullehrer.
1901 wird der Lehrer in den Reichsrat gewählt; ein Jahr später zieht er auch in den Niederösterreichischen Landtag ein. 1907 wird Seitz Führer der sozialdemokratischen Fraktion im Reichsrat und engster parlamentarischer Mitarbeiter Victor Adlers.
Nach dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches 1918 und Gründung der Republik wurde Karl Seitz zu einem der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung gewählt.
Die Konstituierende Nationalversammlung wählte ihn am 3. März 1919 zu ihrem Ersten Präsidenten und damit zum ersten Staatsoberhaupt der neuen Republik.
1923 wurde Seitz Bürgermeister von Wien und stand mehr als 10 Jahre lang an der Spitze des großen kommunalen Aufbauwerkes (Wohnbauten, Schulwesen, Sozialreformen), das das "Rote Wien" weltweit berühmt machte.
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