Richard Swartz, 1945 in Stockholm geboren, war Osteuropa-Korrespondent des Svenska Dagbladet, er lebt abwechselnd in Stockholm, Wien und Sovinjak (Istrien) und schreibt für verschiedene internationale Zeitungen. Bücher: u. a. Room Service. Geschichten aus Europas Nahem Osten (1997), Blut, Boden & Geld (2017) und bei Zsolnay Wiener Flohmarktleben (2015) und Austern in Prag (2019)
im Gespräch mit
Barbara Coudenhove-Kalergi, geboren 1932 in Prag, wurde sie 1945 als Prager Deutsche vertrieben und fand in Österreich eine neue Heimat. Nach dem Fall der kommunistischen Diktaturen kehrte sie in ihr Geburtsland zurück und war von 1991 bis 1995 als ORF-Korrespondentin in Prag tätig. Heute schreibt sie als freie Journalistin vor allem für tschechische und österreichische Zeitungen und ist Herausgeberin mehrerer Bücher mit Texten zur Geschichte und Gegenwart der Länder Zentral- und Osteuropas.
Moderation: Günter Kaindlstorfer, Journalist und Schriftsteller
Ein junger Mann im Prag der 70er-Jahre, nach der Niederschlagung des Prager Frühlings: Richard Swartz erzählt von Nähe, Not und Lüge in einer Diktatur.
Mit dem Diplom einer Stockholmer Eliteschule in der Hand sucht Richard Swartz Anfang der siebziger Jahre in Osteuropa nach einem Weg, sich dem väterlichen Willen zu entziehen. Ein Prager unter Pragern will er sein, den Alltag mit ihnen teilen. Der Mangel regiert – vom Toilettenpapier bis zur Moral. Anders als viele seiner Generation hält er den Sozialismus nicht für reformierbar. Er trifft auf Gastgeber, die Austernlöffel auslegen, obwohl es seit Jahrzehnten keine Austern gibt in Prag, einer Stadt, von der seine Freundin Jarka behauptet, dass in ihr nur Hunde gut und anständig leben könnten. Richard Swartz erzählt von menschlicher Nähe und großer Zuneigung, aber auch von Not und Lüge in einer Diktatur.
Richard Swartz: AUSTERN in PRAG. Leben nach dem Frühling
aus dem Schwedischen übersetzt von Andrea Fredriksson-Zederbauer
2019, Zsolnay, ISBN 978-3-552-05932-0
256 Seiten; € 23,70
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